Textilien hygienisch aufbereiten DTV rät Gastronomen zu Mehrweglösungen

Restaurant und Hotels öffnen wieder. Allerdings gelten verschärfte Hygieneregeln. Viele Betriebe setzen daher auf Einwegprodukte, wie Servietten aus Papier. Manche verzichten sogar ganz auf Tischdecken. Der DTV sieht darin ein Problem. Er rät gerade in Zeiten von Corona zu professionell aufbereiteter Tischwäsche und Arbeitsbekleidung.

DTV rät zu Tischwäsche
Stoffservietten und Tischdecken in Restaurants schauen nicht nur nobel aus, professionell aufbereitet sind sie laut DTV auch ein wirksamer Schutz gegen Corona. - © DTV

"Professionell gereinigte Tischtextilien sind die hygienischste Option", betont Andreas Schumacher, Geschäftsführer des Deutschen Textilreinigungs-Verbands (DTV) und reagiert damit auf die aktuelle Situation: Die Ausgangssperren werden gelockert. Restaurants öffnen unter Auflagen ihre Türen für Gäste. In Hotels checken die ersten Touristen wieder ein.

Das Problem: Viele Betriebe greifen aktuell zu Servietten aus Papier und Einwegtischdecken. Manche Betriebe verzichten sogar komplett auf Tischwäsche. Der DTV sieht darin eine Gefahr. Denn Servietten aus Papier sind nicht hygienischer als die aus Stoff , betont der Verband. Im Gegenteil. Im Vergleich zu unbedeckten Tischen wiesen hygienisch aufbereitete Tischdecken eine bis zu fünffach geringere Keimlast auf. Kahle Tische könnten Erregern einen Nährboden bieten – auch nach einer Desinfektion durch die Mitarbeiter.

Einwegprodukte nicht hygenischer als professionell aufbereitete Textilien

In puncto Hygiene herrscht aufgrund der Corona-Pandemie vielerorts Unsicherheit und Unwissen. Zudem kursieren laut DTV auch falsche Empfehlungen, etwa dass Einwegprodukte hygienischer als Mehrweglösungen seien. Am besten und nachhaltigsten vor Infektionen schütze nach Angaben des Verbands jedoch aufbereitete Tischwäsche – sofern sie nach jedem Gast gewechselt wird. Und, solange sie professionell aufbereitet wird. An diesem Punkt kommt die Textilpflegebranche ins Spiel.

Zertifizierte Wäschereien und Textilreinigungen befolgen strenge Hygienestandards und waschen Textilien nach Richtlinien des Robert Koch-Instituts (RKI). Werden Servietten und Tischtücher regelmäßig professionell aufbereitet, können sich Gäste und Mitarbeiter laut DTV darauf verlassen, dass von dieser Seite keine Ansteckungsgefahr ausgeht. Obendrein tragen laut dem Verband Tischdecken dazu bei, Sicherheitsabstände im Restaurant zu halten. Beispielsweise dann, wenn nur gedeckte Tische belegt werden. Platzsets können ein ähnliches Ergebnis erzielen, wenn Gäste am selben Tisch oder am Tresen sitzen.

DTV rät, Arbeitsbekleidung nicht zu Hause zu waschen

Darüber hinaus spielt auch die regelmäßige, professionelle Reinigung der Arbeitsbekleidung der Beschäftigten eine wichtige Rolle. Der DTV warnt davor, sich auf die Haushaltswaschmaschine zu verlassen. In Zeiten von Corona geht es laut dem Verband um mehr als Soßenflecken auf Hemd und Kittel. Es geht um Keimfreiheit. Die für die Inaktivierung des Coronavirus notwendige Temperatur von 80 °C erreichen heimische Waschmaschinen laut DTV oft nur kurze Zeit oder auch gar nicht. Der Deutsche Textilreinigungs-Verband empfiehlt daher, Arbeitsbekleidung professionell aufbereiten zu lassen.

So können Hotels und Gaststätten garantierten, dass ihrem Personal zu jeder neubeginnenden Schicht frische, hygienisch gewaschene Arbeitsbekleidung zur Verfügung steht. Auch Spülpersonal erhalte so die vorgeschriebene Schutzbekleidung täglich frisch aufbereitet.

Aufbereitete Textilien schonen die Umwelt

"Die Hygiene ist jetzt extrem wichtig für den Neustart in der Gastronomie", sagt Schumacher – aber sie sei nicht der einzige wichtige Aspekt. "Wir müssen nachhaltig und ressourcenschonend wirtschaften." Schon vor Corona setzten Gastronomen deshalb auf Tischwäsche aus Stoff und auf hygienisch aufbereitete Arbeitsbekleidung. "Es gibt keinen Grund, dies zu Zeiten der Pandemie zu ändern."