Rentex Awé in Elsloo, Niederlande Ein Roboter braucht keine Pausen

Ein Kugelschreiber im Blaumann oder eine Nadel im Arztkittel sind schnell übersehen. Textildienstleister Rentex Awé arbeitet deshalb mit einer Röntgenmaschine zur Erkennung von Fremdkörpern in der Wäsche. Auch sonst stehen die Zeichen bei dem niederländischen Unternehmen auf Automatisierung.

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    Gute Stimmung bei der Innovationsschau (v.li.): Stef de Win, Claes Stanley (versteckt), Finn Hahn, Mads Andresen und Erik de Win. Fotos: Julius Vogt
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    Maschinen von Inwatec helfen beim Aussortieren von Fremdkörpern aus der Wäsche. Hier wird die Ausbeute an aussortierten Kugelschreibern betrachtet (v.li.): Finn Hahn, Stef de Win, Claes Stanley, Mads Andresen. Foto: Julius Vogt
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    Sie sind sich einig – ohne Innovation kein Fortschritt (v.li.): Claes Stanley, Stef de Win, Finn Hahn, Mads Andresen.
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    Erik de Win (v.li.) und Stef de Win von Rentex Awé besuchten Inwatec-Geschäftsführer Mads Andresen.

In der niederländischen Wäscherei Rentex Awé ist Stillstand ein Fremdwort. Auch bei einem reibungslosen Ablauf in der Produktionsanlage legt das Familienunternehmen den Fokus auf Entwicklung und Verbesserung, um seinen Konkurrenten immer einen Schritt voraus zu sein. „Wir arbeiten ununterbrochen an Optimierungen in jedem Teilbereich unseres Unternehmens. Das bedeutet in unserem Falle, sich auf drei verschiedene Punkte zu konzentrieren: erstens die Qualität unserer Produkte, zweitens die Produktivität im Hause und drittens das Arbeitsumfeld unserer Mitarbeiter“, erklärt Stef de Win, der mit seinem Vater Erik de Win die Geschäfte bei Rentex Awé führt.

Die beiden haben kürzlich dem Wäschereitechnikhersteller Inwatec in Odense einen Besuch abgestattet hat, um sich über zukünftige Automatisierungsmaßnahmen zu informieren. „Seit wir vor Jahren mit der Automatisierung begonnen haben, haben wir unsere Geschäftszweige mehrfach neugestaltet. Die Logistik heute ist aufgrund des Fortschritts vollständig verändert“, beschreibt Stef de Win.

Rentex Awé bearbeitet Arbeitsbekleidung sowie Krankenhauswäsche. Jede Woche durchlaufen etwa 550 t Bekleidung und Flachwäsche die Wäscherei, die ihren Hauptsitz in der kleinen Stadt Elsloo in Limburg hat.

Wenige Sekunden Unachtsamkeit

Bisher sortierte das Unternehmen die Schmutzwäsche – rund 125.000 Bekleidungsteile – manuell. Mit der Investition in eine ­X-Ray-Maschine von Inwatec erfuhr Rentex Awé nach eigenen Angaben eine Effizienzsteigerung, die wiederum den Vorstand von Rentex ermutigte, sich weiterhin auf die Minimalisierung schwieriger Prozesse zu fokussieren. „Ein Roboter braucht keine kleinen Pausen wie ein Mensch. Allein wenige Sekunden fehlender Achtsamkeit haben auf den ganzen Tag summiert Auswirkungen auf Effizienz und Qualität der Prozesse“, sagt Stef de Win, der die volle Unterstützung seiner Mitarbeiter genießt, wenn es um technologische Veränderungen im Unternehmen geht. „Viele Aufgaben stellen keine schönen Tätigkeiten dar. Ein positiver Nebeneffekt bei Innovationen und Fortschritt ist, dass unsere Mitarbeiter gerne mit neuen Technologien arbeiten und somit das Arbeitsumfeld immens verbessert werden kann.“

Bei Rentex Awé hatte man wie in vielen anderen Wäschereien Probleme mit beschädigten Bekleidungschargen, die aufgrund übersehener Kugelschreiber in Taschen durch die Tinte verfärbt wurden. Anhand der Röntgenmaschine von Inwatec soll dies vermieden werden, indem die Textilien bei der Sortierung durchleuchtet werden. Stef de Win berichtet: „Mit Hilfe der X-Ray-Maschine entdecken wir bis zu 99,99 Prozent der Kugelschreiber in den Bekleidungsstücken. Dementsprechend sind die Behandlung, der Ersatz und die Administration von beschädigten Bekleidungsteilen nicht mehr im selben Umfang wie zuvor notwendig.“ Auch Schäden durch Nadeln und Scheren konnten reduziert werden. „Beim Bearbeiten von Textilien aus Krankenhäusern hatten sich unsere Mitarbeiter geschnitten – insbesondere beim Sortieren am Anfang und beim Aufhängen der Wäsche auf Kleiderbügel, da die spitzen Gegenstände den gesamten Prozess mitgewandert sind. Seit wir den X-Ray installiert haben, hatten wir nicht einen einzigen Vorfall“, so Stef de Win.

Beim jüngsten Besuch in Odense legten die Rentex-Inhaber den Fokus auf die Frage, wie die Bearbeitung von Wäsche vollständig automatisiert gestaltet werden kann. Stef de Win zweifelt nicht an der Notwendigkeit von Innovationen, wenn das Unternehmen weiterhin in der Zukunft erfolgreich sein möchte: „Innovation spielt für uns jeden Tag eine wichtige Rolle. Es stellt einen wichtigen Teil in unserem Unternehmen dar. Uns ist bewusst, dass die Prozesse alle paar Jahre neu gestaltet werden müssen, um die effizienteste Produktion, das beste Arbeitsumfeld und die höchste Servicequalität gewährleisten zu können.“

Infos: www.inwatec.dk , www.rentexawe.com