Vor Ort: Wäscherei „Waschbär“ Erfolgsfaktor Hemdenservice

Die Hemdenpflege in der Wäscherei „Waschbär“ in Wiesbaden nimmt stetig zu. Technische Innovation steht daher im Betrieb obenan. Vor kurzem wurden Neuanschaffungen getätigt: Ein Universalfinisher und eine Universalpresse komplettieren nun die Finishabteilung.

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    1Neuzugang in der Finishabteilung: Der Universalfinisher TR 888. Fotos: kpl
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    2Für den Finish der Knopf- und Knopflochleisten an Kitteln setzt die Wäscherei die Universalpresse Mabi 52 ein.
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    3Der Gardinenservice – das Aufhängen der gerafften Gardinenbahnen ist auch für Klaus Sulzbach eine diffizile Angelegenheit.

Erfolgsfaktor Hemdenservice

Die Erweiterung des Maschinenparks im Finishzentrum der Wäscherei „Waschbär“ in Wiesbaden-Bierstadt steht in engem Zusammenhang mit einer Umstrukturierung des gesamten Betriebs, die aus organisatorischen und Platzgründen im letzten Jahr unternommen wurde. Das seit über 100 Jahren im Familienbesitz befindliche Wäschereiunternehmen wurde mehrere Jahre an zwei Betriebsstätten jeweils unter der Leitung der Brüder Klaus Sulzbach und Holger Rabenstein geführt.

In der Schultheißstraße war Klaus Sulzbach mit einem Ladenlokal und einer angegliederten Wäscherei aktiv, die vom Hauptbetrieb geschäftlich und organisatorisch abgetrennt war. Sulzbach bediente dort eine Klientel, die sich vorwiegend aus Privathaushalten rekrutierte. Seine Dienstleistung umfasste praktisch die gesamte Palette, die eine klassische „Nachbarschaftswäscherei“ zu erbringen hat. Der Traditionsbetrieb in der Zieglerstraße hingegen bearbeitete ein breiteres Kundenspektrum, das einen wesentlichen Schwerpunkt im gewerblichen Bereich und bei kommunalen Einrichtungen hatte. Die dortigen Räumlichkeiten mit mehreren Anbauten spiegeln die Entwicklung des traditionsreichen Familienbetriebs wider, sie sind ein getreues Abbild der wechselvollen Unternehmensgeschichte, die von einer stetigen Aufwärtsentwicklung charakterisiert wird. Dort führte Holger Rabenstein die Regie.

Diese zweigeteilte Methode bewährte sich so lange, bis Klaus Sulzbach mit dem Service der Hemdenpflege blitzartigenErfolg hatte. Das Angebot hat „bombig“ eingeschlagen, wie Sulzbach mit Genugtuung berichtet, und dieses Hemdenpflegegeschäft hat im Lauf der Jahre stetig expandiert. Bis der Wäschereistandort in der Schultheißstraße zu klein für das wachsende Unternehmen wurde. Denn auf die vermehrte Nachfrage nach der Dienstleistung Hemd hat Sulzbach natürlich mit Neuinvestitionen in rationelle Technik reagiert. Buchstäblich bis zum letzten Quadratzentimeter wurde die Betriebsfläche genutzt, was für den Arbeitsfluss nicht unbedingt förderlich war.

Die Brüder Sulzbach und Rabenstein beschlossen daraufhin, die Betriebe wieder zusammenzulegen und die gesamte Produktion im alten Familienbetrieb in der Zieglerstraße zu konzentrieren. Seit September 2005 wäscht der „Waschbär“ nunmehr nur noch an einem Trog, und das für eine heterogene Kundschaft, eine Mischung, die ein zusätzliches Sicherheitsplus für einen mittleren Wäschereibetrieb bedeutet. Rund 50 Prozent nimmt jetzt das Privatkundengeschäft ein, im gewerblichen Sektor werden Hotels und Restaurants sowie Arztpraxen und Apotheken bewaschen. Ferner zählen Einrichtungen wie Kindertagesstätten, Altenheime und die ortsansässige Feuerwehr zur Kundschaft des „Waschbären“. Seit etwa 30 Jahren unterhalten die „Waschbären“ einen kompletten Gardinenservice für ihre Kunden. Dieser umfasst neben der Pflege auch die Montage und Demontage an Ort und Stelle, was von etwa 90 Prozent der Kunden gewünscht wird.

Das weitläufige Erdgeschoss der alten Wäscherei bietet Platz für die Waschmaschinen und Trockner sowie für den Flachwäschefinish mit Mangelstraße. Über den Innenhof gelangt man in einen Anbau, der eine hochmoderne Finishabteilung für erstklassige Qualitätsarbeit beherbergt. Hier werden Hemden, Blusen und Kittel bearbeitet, auch Imagekleidung – soweit sie gewaschen wird – bekommt hier ihr korrektes Aussehen. Für den Löwenanteil an Hemden steht der Spezialfinisher „Trevistar“ zur Verfügung, eine Maschine aus dem Hause Trevil, Pozzo d’Adda, dessen Produkte in Deutschland exklusiv von der Pallas Finish-Systeme GmbH, Goldbach bei Aschaffenburg, vertrieben werden. Dem Hemdenfinisher „assistiert“ eine Kragen- und Manschettenpresse von Malavasi, Vigevano, ein weltweit agierendes Unternehmen, das seine Maschinen in der Bundesrepublik ebenfalls über Pallas vertreibt.

Der Maschinenpark im Formteilefinishzentrum wurde kürzlich durch einen Universalfinisher, dem TR 888 von Malavasi, ergänzt. Er hat die seit Jahren beim „Waschbären“ betriebene „Magnum“, ebenfalls von Malavasi, abgelöst. Diese Maschine ist keinesfalls zum Alteisen gewandert, sie wurde eine Etage höher in einem Raum installiert, der in die Finishabteilung integriert wurde. Dort werden auch die Hosen auf einem der bewährten Hosentopper von Malavasi bearbeitet.

Die neue TR 888 springt immer dann ein, wenn der Hemdenanfall so üppig ist, dass ihn der „Trevistar“ allein nicht mehr bewältigen kann. Die Wäscherei verfügt somit über zwei Hemdenstationen, denn auch der neuen TR 888 arbeitet ein Dreikopf zu. Die über Frequenzumrichter stufenlos steuerbare Energie des Gebläses der TR 888 von Malavasi/Pallas trocknet praktisch jedes Gewebe schonend und schnell. Der Puppenkörper und die vordere Anpressleiste wurden von den Konstrukteuren so dimensioniert, dass auf eine Höhenverstellung des Finishers verzichtet werden konnte. Ein besonderes Qualitätsplus erbringt die über Fotozelle gesteuerte rückwärtige Fixierung des unteren Saumbereichs. Der „Hauptjob“ der TR 888 besteht nicht darin, im Hemdenservice einzuspringen. Das gesamte Kontingent an Kitteln wird ausschließlich auf dem neuen Finisher bearbeitet. Und Teile wie Kochjacken oder Imagejacken aus Fast-Food-Restaurants wandern ebenfalls ausschließlich über die Universalmaschine. Für diese spezielle Bekleidung ist in der Regel ein vorbereitendes Pressen bestimmter Partien, wie beispielsweise Knopf- und Knopflochleisten, erforderlich. Dafür wurde eine Universalpresse von Malavasi angeschafft, eine Mabi 52.

Die Brüder Klaus Sulzbach und Holger Rabenstein sind mit ihren Neuerwerbungen außerordentlich zufrieden. Im maschinell jetzt komplettierten Finishzentrum lasse sich praktisch jedes Oberbekleidungsteil optimal und wirtschaftlich bearbeiten. Außerdem überzeugt die neue TR 888 durch eine komfortable, einfache Bedienung, so die Brüder. Ein Vorteil, der beim Personal gut ankommt. Bezüglich Beliebtheit bei den Mitarbeitern habe sie mit dem „Trevistar“ gleichgezogen. kpl