Information | Wäschereibetriebe Targatz GmbH Familienbetrieb mit Tradition im Wandel der Geschichte

Familienbetrieb mit Tradition im Wandel der Geschichte

Großvater Eduard Targatz hatte 1928 im Eberswalder Stadtteil Finow eine „Waschanstalt“ gegründet. Bis zum Zweiten Weltkrieg war überwiegend Haushalts- und Hotelwäsche bearbeitet worden. Dann beauftragte die deutsche Wehrmacht den Betrieb mit der Pflege der Militärwäsche. Ab 1945 war die Rote Armee (Sowjetarmee) der größte Auftraggeber. 1956 wurde ganz in der Nähe des Stammhauses ein Neubau errichtet. Nun gab es im alten Betrieb wieder freie Kapazitäten für zivile Kunden. 1972 erfolgte die Enteignung. 1985 schied Heinz Targatz, der den Betrieb bis zur Verstaatlichung in zweiter Generation geführt hatte und danach als Direktor eingesetzt worden war, aus dem VEB (Volkseigenen Betrieb)aus. In Marienwerder bei Eberswalde eröffnete er einen Gardinenservice, der in den Folgejahren um eine Chemischreinigung und das Waschen von Schmutzfangmatten erweitert wurde.

Seit 1990 ist die Wäscherei wieder ein privater Betrieb. Heinz Targatz wurde zum Obermeister in der neu gegründeten Landesinnung Brandenburg gewählt. Heute firmiert das Unternehmen als „Wäschereibetriebe Targatz GmbH“. Stefan Targatz und Bruder Uwe führen mittlerweile in dritter Generation die Geschäfte. Darüber hinaus ist Stefan Targatz stellvertretender Obermeister der Landesinnung Berlin-Brandenburg. „Unser Unternehmen ist ein Allroundbetrieb mit Schwerpunkt auf der Gesundheitswäsche“, erläutert der Geschäftsführer. 1993, ein Jahr nach dem Eintritt in den Rentex-Franchise-Verbund, wurde das OP-Center eröffnet. Seit Anfang 2006 ist der Betrieb Partner des Leo-Systems. Nach umfangreichen Investitionen in Technik und Logistik sowie in eine biologische Kläranlage wird heute im „Werk II“ der größte Teil einer durchschnittlichen Tagesproduktion von 22 t Wäsche für Krankenhäuser, Seniorenheime, Hotels und Industriebetriebe in einem Radius von 100 km bearbeitet. 50 % davon sind Mietwäsche. Im Betriebsteil Marienwerder (Werk III) werden heute „handwerkliche“ Aufträge wie die Pflege von Gardinen einschließlich Dekoration, Haushaltswäsche sowie die chemische Reinigung ausgeführt. Das Stammhaus ist seit 1990 Standort für die Wäsche von Teppichen, Wischbezügen, Möppen und Schmutzfangmatten – insgesamt rund 20 % des gesamten Auftragsvolumens. Über 170 Beschäftigte – 88 % davon sind Facharbeiter – und zwölf Azubis (sechs wurden erst in diesem Jahr eingestellt) arbeiten in zwei Schichten. Die ehemalige Auszubildende Kathrin Pohl hatte 2001 im Bundeswettbewerb den dritten Platz erzielt.