Nachruf | In Gedenken - Heinrich Kreipe verstorben"> Nachruf | In Gedenken Heinrich Kreipe verstorben

Heinrich Kreipe ist im August 2015 verstorben. Foto: DTV - © DTV

Heinrich Kreipe verstarb am 17. August 2015 im Alter von 78 Jahren. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich Heinrich Kreipe sehr um das Textilreinigungsgewerbe verdient gemacht. Ein Nachruf seines Sachverständigenkollegen Meinrad Himmelsbach.

Heinrich Kreipe, geboren 1936, Abitur, Lehre zum ­Wäscher und Plätter, Gesellenprüfung in Berlin, wurde 1. Landes- und 2. Bundes­sieger im praktischen Leistungswettbewerb der Handwerksjugend, praktische Tätigkeit und Meisterprüfung, anschließend ­Studium zum Textilingenieur in Hohenstein. Danach Tätigkeit bei der Forschungsstelle Chemischreinigung  bzw. Wäscherei Forschung Krefeld (wfk). Im Jahre 1972 erhielt er die öffentliche Bestellung als vereidigter Sachverständiger. Von 1977 bis 2005 selbständiger Gutachter. Träger der Ehrennadel des Deutschen Textilreinigungs-Verbandes (DTV).

Zu seinen umfangreichen Tätigkeiten für die Textilreinigungsbranche gehörten die Mitgestaltung von Fortbildungsveranstaltungen des DTV im Bereich Heimtextilien und Leder, Mitwirkung als Referent bei den Meisterkursen, Sachkundigenseminaren und Ladnerinnenkursen und unzähligen weiteren Veranstaltungen. Die Weitergabe von Wissen war ihm aber nicht nur ein Anliegen innerhalb der Branche. Mit zahlreichen Beiträgen und Tipps in Publikumszeitschriften und diversen Fernsehauftritten trug er umfassend dazu bei, dass das Textilreinigerhandwerk in der Öffentlichkeit objektiv und positiv dargestellt wurde. Den DTV und die Interessen der Mitgliedsbetriebe vertrat Kreipe in verschiedenen Normierungsgremien und gegenüber Herstellern von Textilien und Möbeln mit viel Engagement und fachlicher Expertise.

Das Sachverständigenwesen war ein weiterer Arbeitsschwerpunkt von Heinrich Kreipe. Laut Helmut Strohm, dem langjährigen Geschäftsführer des DTV und Wegbegleiter, war Kreipe in den Bundeländern Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein als Sachverständiger tätig und leitete gleichzeitig die Schiedsstellen in Hamburg, Mainz und Dresden. Gemeinsam organisierten sie die ersten Weiterbildungen für Sachverständige, die sogenannten Sachverständigentreffen. Wer ihn da erlebt hat, ist heute noch beeindruckt von seinen schnellen, treffenden Analysen von Schadensfällen. Die Unabhängigkeit seiner Sachverständigentätigkeit war für ihn ein sehr hohes Gut, für das er auch Nachteile in Kauf genommen hat. Freundlich, zugewandt und humorvoll ist er trotzdem, oder gerade deswegen, geblieben.

Aus seinen vielfältigen Erfahrungen heraus und der Bereitschaft, diese weiterzugeben, ergab es sich nahezu von selbst, dass er auch für die Fachpresse gearbeitet hat. So hat er für RWTextilservice viele Schadensfälle aus seiner Gutachterpraxis aufbereitet, die auf breites Leserinteresse stießen.

Wir erinnern uns gerne und dankbar an seine Verdienste und die gemeinsame Zeit mit ihm.