Energie KMU können 300 Mio. Euro sparen

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    Dr. Richard Schenz, WKÖ-Vizepräsident, Walter Boltz, Geschäftsführer E-Control, Peter Sattler, Geschäftsführer von Sattler Energie Consulting, und Dr. Franz Urban, Geschäftsführer des Österreichischen Energiekonsumenten-Verbands (v.l.n.r.).
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    Walter Boltz rät den Gewerbe- und Industriebetreibenden, Einsparpotenzialezu nutzen.

KMU können 300 Mio. Euro sparen

Nach einer kurzen Preissenkungsphase im Zuge der Liberalisierung des Strom- und Gasmarkts vor fünf Jahren steigen die Preise seit einiger Zeit wieder massiv an. Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und Energie Control (E-Control) haben deshalb eine gemeinsame Kampagne mit nützlichen Ratschlägen für Energieverbraucher rund um den Energieeinkauf und das Energiesparen gestartet. Bei der Auftaktveranstaltung für Ostösterreich in Kooperation mit den Wirtschaftskammern von Wien, Niederösterreich und Burgenland erläuterten Fachleute, wie Kunden ihre Lieferanten einfach und risikolos wechseln, geschickt Strom einkaufen und den Energieverbrauch wirtschaftlich sinnvoll reduzieren können. Die Möglichkeit der individuellen Einsparungsberatung durch E-Control, Energieberater und Elektrizitätsunternehmen fand bei den rund 250 Gewerbekunden regen Zuspruch.

„Von den bestehenden Wahlmöglichkeiten machen die Energiekunden eindeutig zu wenig Gebrauch. Es ist daher höchste Zeit, alles daran zu setzen, um Energie intelligent einzukaufen. Dies ist auch das beste Mittel, um den Wettbewerb anzuheizen“, stellte WKÖ-Vizepräsident Richard Schenz in seinen Eröffnungsworten fest. Durch kluge Wahl des Lieferanten könnten bis zu 20 Prozent beim Einkauf gespart werden. Weitere Einsparmöglichkeiten von etwa zehn Prozent ergeben sich durch eine Steigerung der Energieeffizienz. Bei Energieaufwendungen der KMUs von rund einer Milliarde Euro pro Jahr sind damit Einsparungen von 300 Mio. Euro denkbar, sagte Schenz. Als wichtige Punkte für eine optimale Energieversorgung nannte Schenz den Ausbau der Netzinfrastruktur sowie eine Verbesserung der Wettbewerbssituation durch Teilnahme ausländische Anbieter. „Einen richtigen Wettbewerb haben wir erst dann, wenn auch internationale Anbieter mitbieten können. Striktes „Unbundling“ (die Trennung von Netz und Geschäft) sei daher eine weitere Voraussetzung für den Erfolg. Um die Potenziale, die in einem optimalen Einkauf und Einsatz schlummern, auch tatsächlich heben zu können, brauche man allerdings das nötige Wissen. Dieses wird den Betrieben durch die von der Wirtschaftskammer ausgebildeten europäischen Energiemanager und die für die einzelnen KMU-Branchen maßgeschneiderten Energieeffizienzprogramme, aber auch durch Initiativen, wie die jetzt angelaufene, vermittelt, führte Schenz weiter aus. Jedem Kunden stehen vier bis fünf Anbieter zur Auswahl. 95 Prozent aller Unternehmen könnten Einsparungen erzielen, die sich zumindest in der Höhe der inzwischen eingetretenen Preissteigerungen bewegen, stellte der Geschäftsführer der Energie Control GmbH, Walter Boltz, in seinem Vortrag fest: „Nutzen Sie die Chance zu Ihrem Vorteil“, appellierte er an Gewerbe- und Industriekunden. Mag. Christina Kramer / Dr. Heribert Purtscher