Textilien und Nanotechnologie
3 Das Potenzial der Nanotechnologie für die Entwicklung neuer textiler Produkte ist laut des Instituts für Textil- und Verfahrenstechnik Denkendorf (ITV Denkendorf) enorm. Auf dem Denkendorfer Nanoforum informierten im Dezember 2014 Referenten aus Wirtschaft und Wissenschaft, für welche Anwendungsfelder Nanotextilien neue Funktionswelten und Produkteigenschaften bieten. Die Veranstaltung des ITV Denkendorf und den Hohenstein Instituten fand zum neunten Mal statt.
Eine Geheimschrift dank Nanotechnologie – Dr. Reinhold Schneider vom Institut für Textilchemie und Chemiefasern zeigte, wie kleinste Teilchen gegen Plagiate schützen können. Die daraus bestehende Sicherheitstinte markiere scheinbar unsichtbar ein Produkt und mache die gesamte Produktionskette nachvollziehbar. Erst mit Hilfe von Infrarotlicht würde die Tinte sichtbar und zeige, ob es sich bei einem Produkt um Original oder Fälschung handelt.
Nanostrukturierte Oberflächen böten auch bei Sonnenschutzsystemen Vorteile. Ralf Bosse von den Schmitz-Werken erläuterte, dass nanotechnologisch funktionalisierte Materialien nicht nur schädliche UV-Strahlen zurückhalten. Damit die Markisen nicht schnell unansehnlich werden, habe das verwendete textile Material selbstreinigende Eigenschaften. Dr. Volkmar von Arnim vom ITV Denkendorf erklärte in seinem Vortrag, wie mit nanopartikulären UV-Absorbern in Textilbeschichtungen der Schutz vor der Alterung durch UV-Strahlen dauerhaft erreicht werden könne. Neuartige Beschichtungen seien für das Auge nicht erkennbar, und würden gleichzeitig Wärmestrahlung reflektieren. Dr. Torsten Textor vom DTNW und Stefan Gierling von den Hohenstein Instituten berichteten, wie hierzu Nanopartikel eingesetzt werden können. Auch bei der Outdoor-Bekleidung hätten nanoskalige Faserimprägnierungen eine Bedeutung. Dr. Herbert Bachus von der CHT R. Beitlich GmbH zeigte auf, dass umweltfreundliche fluorfreie Imprägnierungen die etablierten fluorhaltigen Beschichtungen ersetzen können.
Infos: www.itv-denkendorf.de