Industrieverband Hygiene und Oberflächenschutz Pessimistischer Blick in die Zukunft

Die Hersteller von Wasch-, Reinigungs- und Desinfektionsmittel für den gewerblichen und professionellen Einsatz sehen laut einer Pressemitteilung schwere Zeiten auf die gesamte Branche zukommen.

Pessimistischer Blick in die Zukunft

Die ökonomischen Trends auf der Rohstoffseite zeigen dem Verband zufolge eine noch nie dagewesene Entwicklung. Die Preise der chemischen Grundstoffe steigen in Besorgnis erregendem Tempo - der Phosphatpreis nach Verbandsangaben beispielsweise um nahezu 50 Prozent.


Ebenso sei die Rohstoffverfügbarkeit immer weniger gegeben. In manchen Bereichen bestehe eine große Konkurrenz zu anderen Verwendungen der benötigten Rohstoffe. Der Einsatz von Ethanol als Kraftstoffersatz oder Beimischung führe zu einer drastischen Verknappung - und damit zu steigenden Preisen.


Der zweitgrößte Kostenblock nach den Rohstoffen seien die Gehaltskosten. Sie stünden durch die hohen Tarifabschlüsse in der Chemieindustrie, zu der auch die formulierende Industrie zählt, auch auf der kostentreibenden Seite. Nach Auskunft des Vorsitzenden des IHO (Indstrueverband Hygiene- und Oberflächenschutz für industrielle und institutionelle Anwendng), Klaus Wilbert, sind diese Kostensteigerungen auf der Beschaffungs- oder Herstellungsseite nur zu geringem Anteil über erhöhte Preise an die Abnehmer weitergegeben worden. Insbesondere durch Effizienzsteigerungen und Prozesseverbesserungen konnte dies vermieden werden.


Aber die Preissteigerungen der letzten Monate könne man nicht so ohne weiteres wegstecken. Zu dieser Klimaverschärfung in der Branche tragen laut Verband gesetzliche Einschränkungen bei - wie die neue Biozid-Verordnung für desinfizierend wirkende Produkte. Obwohl das Ziel, den Umgang und die Verwendung sicherer zu machen und das Risiko zu minimieren, von der Branche voll unterstützt wird, schieße die neue Gesetzgebung deutlich über das Ziel hinaus.


Als Konsequenz aus den Rahmenbedigungen droht dem IHO zufolge die Einstellung von Produkten, deutlicher Rückgang der Innovationstätigkeit, Senkung des Personal- und Serviceniveaus, und damit insgesamt ein Absinken des Hygieneniveaus und Erhöhung des Risikos für die Verbreitung von Keimen.

www.iho.de