Zertifizierung Reklamationen vorbeugen

Die Zeiten, in denen im Objektbereich fast ausschließlich weiße Flachwäsche zum Einsatz kam, sind endgültig vorbei. Insbesondere Hotels und Gastronomiebetriebe führen ihre Gestaltungsrichtlinien auch bei Bett- und Tischwäsche sowie Frottierwaren fort und setzen dabei auf individuelle Musterungen und atmosphärische Farbauswahl.

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    LinksOptik und Form der Flachwäsche sollen auch nach zahlreichen Pflegezyklen ansprechend, ... Rechts... Farbabweichungen sollen minimal sein.
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    ... Farbabweichungen sollen minimal sein.

Reklamationen vorbeugen

Für Hersteller von Flachwäsche stellt die neue Lust an der Farbe im Hinblick auf die gewerbliche Wiederaufbereitung eine besondere Herausforderung dar: So sollen Optik und Form auch nach zahlreichen Pflegezyklen ansprechend und Farbabweichungen minimal sein. Gleichzeitig müssen Ausrüstungen und Färbemittel aber gesundheitlich unbedenklich sein.

Eine Gewähr dafür liefert auch bei Objektwäsche seit nunmehr 15 Jahren der Öko-Tex Standard 100. Mit dem Label „Textiles Vertrauen – schadstoffgeprüfte Textilien nach Öko-Tex Standard 100“ dürfen nur Produkte ausgezeichnet werden, die von unabhängigen Prüfinstituten in Labortests untersucht wurden und nach dem aktuellen Stand von Forschung und Gesetzgebung keine humanökologischen Risiken bergen. Aktuell sind in rund 80 Ländern mehr als 7.000 Textil- und Bekleidungshersteller entlang der gesamten textilen Kette nach Öko-Tex Standard 100 zertifiziert – darunter namhafte Hersteller von Objektwäsche.

Mit über 53.000 ausgestellten Zertifikaten und Millionen von ausgezeichneten Artikeln in fast allen Produktsegmenten ist das Label „Textiles Vertrauen“ damit das weltweit bekannteste und meistverbreitete Prüfzeichen für schadstoffgeprüfte Textilien. Entsprechend häufig wird die Zertifizierung nach dem Öko-Tex Standard 100 in den Beschaffungsprofilen für Objektwäsche aufgeführt. So gibt der Industrieverband Textil Service (Intex) in den allgemeinen Anforderungen für Flachwäsche und Frottierwaren die Erfüllung der aktuellen Öko-Tex-Kriterien vor.

Damit wird dem Umstand Rechnung getragen, dass die Parameter regelmäßig nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen überarbeitet und im Kriterienkatalog mit notwendigen Ergänzungen jeweils am Jahresanfang veröffentlicht werden. Auch das Textilfor-schungszentrum Hohensteiner Institute, Bönnigheim, empfiehlt in seinem Anforderungskatalog für Leasingtextilien (Qualitätsstandards 701ff.) deren Zertifizierung nach Öko-Tex Standard 100, auch um Reklamationen aktiv vorzubeugen.

Das Öko-Texprüfprogramm umfasst u. a. den Ausschluss krebsauslösender und allergisierender Farbstoffe, verbotener Azo-Farbmittel und Pestizide sowie chlororganischer Färbebeschleuniger. Reglementiert sind außerdem extrahierbare Schwermetalle, Formaldehyd und zinnorganische Verbindungen. Daneben müssen erfolgreich zertifizierte Textilien gewisse Farbechtheiten und einen hautfreundlichen pH-Wert aufweisen.

Generell gilt, dass ein Produkt nur dann nach dem Öko-Tex Standard 100 zertifiziert werden kann, wenn sämtliche Bestandteile, also auch Zubehörteile wie Knöpfe und Reißverschlüsse, ausnahmslos den geforderten Prüfkriterien entsprechen.

Entscheidender Vorteil des Öko-Tex Standards 100 sind zudem die gebrauchsorientierten Prüfmethoden. Hier gilt der Grundsatz: Je intensiver der Hautkontakt eines Textilprodukts, desto strengere Anforderungen muss es erfüllen. Bei Bettwäsche, die den Kriterien für die Produktklasse II für Artikel mit direktem bzw. großflächigem Hautkontakt unterliegt, wird z.B. besonders großer Wert auf die Schweiß- und Reibechtheit der Färbungen und Drucke gelegt. Simulationstests mit künstlicher Schweißlösung und die Beurteilung des Abriebverhaltens gewährleisten, dass sich keine problematischen Substanzen aus dem Textilmaterial herauslösen können. Quelle:Hohenstein

Weitere Informationen unter www.oeko-tex.com.