Leasingtextilien Textildienstleistung beleuchtet

Die Vorträge des Texcare-Forums, das zeitgleich zur Messe Texcare abgehalten wurde, behandelten aktuelle Entwicklungen im Markt für Textildienstleistungen. RWTextilservice hat die interessantesten Thesen herausgegriffen und Hersteller von Flachwäsche und Schmutzfangmatten gefragt, wie sie auf die Trends reagieren.

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    1Die Farben der neuen Frottierlinie von Beirholms orientieren sich am Ozean und an der Sonne.Foto: Beirholms
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    2Beim Design von Kissen- und Bettbezügen sollte auf eine hohe Kombinationsfähigkeit geachtet werden.Foto: Kock
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    3Dyckhoff trägt dem Trend Ökologie mit Fasern wie Leinen und kba-Baumwolle Rechnung. Foto: Dyckhoff
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    5Neue Ausrüstungsentwicklungen sollen helfen, die Waschtemperaturen zu reduzieren und damit die ökologische Bilanz der Wäscherei verbessern.Foto: Pichler
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    4Mit Sauna-Frottiertüchern reagiert Floringo auf den Wellness-Trend in der Hotellerie.Foto:Floringo

Textildienstleistung beleuchtet

In den kommenden Jahren werden der Textilpflegemarkt und die Textilindustrie vor neue Herausforderungen gestellt. Einen tieferen Einblick in die kommenden Entwicklungen gab die Vortragsreihe „Der Markt für Textildienstleistungen“, die auf der Messe Texcare im Rahmen des Texcare-Forums gehalten wurde. Doch wie steht es tatsächlich mit den Trends und welches Potenzial bieten die zukünftigen Entwicklungen für die Hersteller von Flachwäsche und Schmutzfangmatten? RWTextilservice hat bei den Produzenten nachgefragt.

Eine zunehmende Konzentration im Bereich des textilen Mietservice, ein wachsender Preisdruck im Gesundheitswesen, Textil- und Bekleidungsimporte aus Asien – das sind Zeichen einer sich im Wandel befindlichen Branche. Es sind Reaktionen auf zurückliegende Entwicklungen, die den Markt allmählich beeinflussen und verändern. Doch es sind nicht nur Einflüsse der Vergangenheit, die einen Wandel begleiten, sondern es kommen immer neue Faktoren hinzu. Diese zu bündeln und mit Perspektiven für die textile Dienstleistungsbranche zu versehen, hatte sich das diesjährige Texcare-Forum, das zeitgleich zur Messe abgehalten wurde, zum Ziel gesetzt. Eine Kooperation der Messe Frankfurt mit allen einschlägigen Verbänden und Instituten der Textilpflegeindustrie hatte eine Vortragsreihe zusammengestellt, die unter dem Motto „Herausforderung in einem globalen Textilpflege- und Dienstleistungsmarkt“ stand. In der Zeit vom 31. Mai bis 2. Juni ging es um Themen rund um moderne Betriebsführung, erfolgreiches Marketing, nachhaltigen Umweltschutz, neue Technologien und Reinigungsmittel. Der letzte Vortragstag hingegen widmete sich ausschließlich der internationalen Marktentwicklung und den möglichen Strategien, mit denen Unternehmen in der Textildienstleistung auf die Veränderungen des Marktes reagieren können. Im Folgenden sollen verschiedene Kernaussagen der Vortragsreihe vorgestellt und diskutiert werden.

1. Umweltpolitische und soziale, ethische Trends in der Gesellschaft werden das Beschaffungsverhalten verändern.

In seinem Vortrag „Globale Merkmale und Trends des Markts“ zeigte Robert Long von der European Textile Services Association (E.T.S.A.) auf, dass das öffentliche Bewusstsein für nachhaltige Entwicklung und Umweltschutz wächst. Mit der zunehmenden Umweltverantwortung des Einzelnen rücken ethische Richtlinien immer mehr in den Vordergrund. Der „Carbon Footprint“ offenbart z.B. welche Menge Treibhausgase oder Kohlendioxid vom Verursacher an die Umwelt abgegeben wird. Dementsprechend werden bei der Beschaffung von Betriebsmitteln, allem voran die Textilien, zunehmend soziale, ökologische und ethische Richtlinien nachgefragt werden.

Der Beitrag „Nachhaltig eingekleidet“, der in der Juni-Ausgabe von RWTextilservice erschien, hat gezeigt, dass dieses Thema in Deutschlands textiler Dienstleistungsbranche noch nicht angekommen ist.

Das bestätigen auch die Gebrüder Heinemann in Neuss. Das Unternehmen kann die Schar seiner Kunden, die eine Erklärung hinsichtlich des Verzichts von ausbeuterischer Kinderarbeit verlangen, an einer Hand abzählen. Zwar strebt das Großhandelhaus an, mittelfristig nur Produkte zu vertreiben, die definitiv nicht durch Kinderarbeit produziert wurden. Doch der seit Jahren massiv zunehmende Kostendruck zwingt die gesamte Branche, so die Erfahrung der Neusser, kurzlebige Massenware wie Waschhandschuhe oder Köperunterlagen in den entlegenen Winkeln und Ecken unseres Planeten zum kleinsten Preis zu suchen.

Auf ähnliche Erfahrungen verweist auch Herrmann Pichler aus Laichingen. Der Produzent, der etwa 80 Prozent seiner Textilien in Deutschland fertigt, kauft einige Waren in Form von Geweben oder Fertigprodukten aus Europa, der Türkei und Fernost zu. Das Unternehmen kontrolliert in regelmäßigen Abständen direkt vor Ort Qualität und Termine und achtet auf die Einhaltung von Mindeststandards. Doch die Süddeutschen geben zu bedenken, dass in einigen dieser Länder nicht dieselben sozial- und arbeitsrechtlichen Standards eingefordert werden können, wie sie in Europa gelten. Denn eine Entwicklung, die in unserer Region mit der industriellen Revolution vor etwa 150 Jahren begann, könnten Länder wie Indien und China auf dem Weg zu Wachstum und Wohlstand nicht einfach überspringen. Hinzu kommen kulturelle Unterschiede, die das Überstülpen unserer Vorstellungen von Zivilisation verböten.

Ein etwas anderes Bild entsteht beim Blick auf den skandinavischen Markt. Beirholms Væverier mit Sitz im dänischen Kolding stellt eine steigende Nachfrage der nordischen Länder nach ethischen und sozialen Fragestellungen bei der Beschaffung fest. In erster Linie sind es die Hotellerie und der öffentliche Sektor, die von dem Wäschelieferanten einen Code of Conduct, also einen Verhaltenskodex, verlangen. Aufgrund des zukunftsweisenden Engagements der skandinavischen Länder verwundert es nicht, dass Beirholms sich inzwischen intensiv mit seinem „Carbon Footprint“ auseinandersetzt. In diesem Zusammenhang wird die Bewertung von reiner Baumwolle im Vergleich zu Mischgeweben aus 50/50 Baumwolle/Polyester eine neue Dimension annehmen. Denn in die Berechnung des Carbon Footprint gehen auch Daten über die Fasererzeugung, der Wasser- und Energieverbrauch und die Haltbarkeit der Textilien bei der Pflege ein. Im Frühjahr 2009 rechnen die Dänen mit dem Ergebnis ihrer Analyse.

Schon seit Jahren abrufbar hingegen ist der Carbon Footprint bei Milliken aus dem US-amerikanischen Spartanburg. Das Unternehmen hat das Thema Umweltmanagement bereits im Jahr 1971 zur Chefsache gemacht und wurde damit zu einem Vorreiter einer umweltverträglichen Textilproduktion. Mit einer Vielzahl von ökologisch orientierten Entwicklungen – darunter die erste industriell waschbare Schmutzfangmatte und Tischwäsche aus hochbeständigem Polyester – hat das Unternehmen zu mehr Umweltschutz, Ressourcenschonung und Abfallvermeidung in der Wäschereibranche beigetragen. Und weil das Thema Umwelt besonders facettenreich ist, setzen sich alle im Mietservice aktiven Zulieferer mit den ökologischen Auswirkungen ihrer Produkte und deren Herstellung auseinander. So beleuchtet der in Kufstein (Österreich) ansässige Schmutzmattenhersteller Kleen-Tex auch Bereiche wie den Transport von Textilien oder Produktrecycling. Denn trotz umweltschädlicher Transporte schreitet die weltweite Arbeitsteilung fort. Die günstigen Anschaffungskosten stehen aber in direktem Widerspruch mit den langen Transportwegen aus Billigländern und den damit zusammenhängenden CO2-Emissionen. Sofern sich Wirtschaftlichkeit und ökologische Betriebsideologie nicht grundsätzlich widersprechen, erfolgt die Beschaffungspolitik der Österreicher daher nach umweltfreundlichen Gesichtspunkten. Außerdem bemüht sich das Unternehmen seit geraumer Zeit, gemeinsam mit Partnern und Kunden aus der Branche, Recyclinglösungen für Gummimatten zu entwickeln. Durch wissenschaftliche Studien und Erfahrungsaustausch mit artverwandten Industrien wird versucht, einen für die Gummimattenhersteller sowohl ökologischen als auch ökonomischen Weg zu finden, ihre Produkte der Verwertung zuzuführen. Der Aspekt der Recyclingfähigkeit wird dabei als wichtiges Verkaufsargument betrachtet.

Einen weiteren Aspekt im Hinblick auf Umwelt spricht der in Laichingen ansässige Großhändler Wäschekrone an. Das Unternehmen hat die Erfahrung gemacht, dass importierte Textilien zum Teil mit Farbstoffen gefärbt wurden, die in Europa seit einigen Jahren aufgrund ihrer gesundheitlichen Risiken nicht mehr erhältlich sind. In einigen Billiglohnländern hingegen werden solche Chemikalien und Farbmittel weiterhin eingesetzt. Und die damit behandelten Textilien dürfen anschließend in Europa verkauft werden.

2. Der textile Mietservice wird weiter wachsen und der Wettbewerb innerhalb der Branche nimmt zu. Daher werden kostenreduzierende Strategien erforderlich.

In seinem Vortrag „Strategien für die Marktentwicklung“ ging Dr. Gert Böttger, von Expo+Consulting Associates aus Düsseldorf, auf die zu erwartende positive Entwicklung des textilen Mietservice ein.

Doch das Branchenwachstum ist auch von einem Wandel begleitet, auf den es zu reagieren gilt. Veränderungen werden beispielsweise steigende Betriebskosten und dadurch bedingte sinkende Margen sowie ein zunehmender Wettbewerbsdruck innerhalb der Branche sein. Als Steuerungselement empfiehlt Böttger eine regelmäßige Überprüfung der Profitabilität aller Geschäftsfelder und eine stringente, klar ausgerichteten Kollektionspolitik. Sie muss sich nach modischen und funktionellen Überlegungen richten. Die Artikelvielfalt, die Größenschlüssel und die Poolfähigkeit der Ware müssen in Betracht gezogen und die Rentabilität bewertet werden. Alle Maßnahmen münden in einem verschlankten, hoch profitablen Sortiment, welches verstärkt in Billiglohnländern beschafft werden soll.

Nach einem vergleichbaren Prinzip arbeitet der in Rheine ansässige Gewebehersteller Kettelhack. Das in Deutschland produzierende Unternehmen überprüft und optimiert kontinuierlich seine Verfahren und Produktionsprozesse, um Energie- und Ressourcenoptimiert, zu vertretbaren Kosten und umweltgerecht arbeiten zu können – und dabei auch allen geltenden Normen und Standards gerecht zu werden. Aufgrund der Unternehmensstruktur wird die Aufnahme neuer Artikel ins Sortiment genau geprüft und hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit bewertet. Dadurch können die Münsterländer konkurrenzfähig in Deutschland produzieren und gleichzeitig hochwertige Textilien anbieten. So werden die qualitativen Ansprüche des Unternehmens auch zukünftig vor dem Faktor „billig“ rangieren.

Auch der Tisch- und Bettwäschehersteller Damino in Großschönau kennt die Grenzen einer ausschließlich auf Profitabilität ausgerichteten Kollektionspolitik. Das zu großen Teilen in Deutschland produzierende Unternehmen muss seinen Kunden einen hohen Service bieten, um die im Vergleich zu asiatischer Ware höheren Preise rechtfertigen zu können. Zu den Leistungen der Sachsen zählen beispielsweise Sonderanfertigungen und Sonderproduktionen, Bevorratung von kundeneigener Wäsche, eine kontinuierliche Qualität und sehr schnelle Lieferzeiten. Bei einer Fertigung der Textilien in Fernost ist ein solcher Service nicht haltbar. Die Mindestlieferzeit bei kundeneigener Ware inklusive Musterung und Freigabe durch den Kunden beträgt nicht drei Wochen, sondern etwa vier Monate. Die Qualität ist schwankend, die Lieferungen zum Teil unzuverlässig. Als Zulieferer für die Wäschereibranche kann sich das Unternehmen diese Unregemäßigkeiten nicht leisten und setzt anstelle von höchster Rentabilität daher auf besondere Serviceleistungen für seine Kunden.

Ähnlich äußert sich auch der Frottierhersteller Floringo in Obersöchering. Das Unternehmen hat sich von Importen aus Fernost verabschiedet und bietet solche Produkte im Standardsortiment für den Großhandel nicht mehr an oder führt sie nur noch in geringen Mengen im Abverkauf. Maßgeblich hat zu dieser Entscheidung eine intensive Auseinandersetzung des Unternehmens mit den Folgekosten eines Billigimports beigetragen. Denn es ist nicht nur der Eingangspreis von Frottierprodukten, der hinsichtlich der Rentabilität bewertet werden muss. Vergessen werden dürfen in keinem Fall die danach entstehenden Kosten einer billig produzierten Ware. In einer Wäscherei verlangsamt sie mitunter die Prozesse, führt zu unnötigen Maschinenstillständen oder erfordert einen erheblich früheren Austausch, also eine Neubeschaffung. Floringo ist daher überzeugt, dass man mit einer ganzheitlichen ökonomischen Kosten- und Nutzenabwägung auch die ökonomischen Vorteile von hochwertigen Textilien belegen kann, die zudem nach ökologischen und ethischen Gesichtspunkten produziert werden.

3. Der Gesundheitssektor unterliegt einem Konzentrationsprozess und verlangt ein branchenweites Umdenken.

Andreas Schumacher vom Industrie Verband Textilservice (intex), Eschborn, setzte sich in seinem Vortrag „Anforderungen an den Textil Service im Gesundheitswesen“ mit der Frage auseinander, welche Auswirkungen die Veränderung des Marktes und die damit einhergehende Beschaffungspolitik der Krankenhäuser auf den Textilservice haben kann. So werde die Marktmacht der Krankenhäuser auch durch die Bildung von Einkaufsgemeinschaften und Klinikverbünde steigen. Das habe eine Änderung der Geschäftsbeziehungen zwischen den Kliniken und den Lieferanten zur Folge. Nach Schumachers Einschätzung werden zukünftig Partner und keine reinen Textilanbieter in der Wertschöpfungskette gesucht. Die Kompetenz in der Beschaffung nimmt demnach zu und der rein preisorientierte Einkauf nimmt ab. Dennoch müssen die Material- und Informationsflüsse auf Wirtschaftlichkeit und Transparenz getrimmt werden, um auf beiden Seiten eine optimale Versorgungsqualität gewährleisten zu können. Die Beschaffung wandelt sich langsam von dem angebots- zum nachfrageorientierten Einkauf.

Der Textilproduzent Arnold Kock aus Steinfurt hat den sich abzeichnenden Wandel im Gesundheitswesen durch die Entwicklung einer speziellen Druck-Kollektion für Bettwäsche eingeleitet. Die bedruckten Qualitäten bieten den Vorteil, dass die benötigten Losgrößen für die Auflage eines neuen Dessins erheblich geringer sind als bei Stück- oder garngefärbter Wäsche. Damit kann das Unternehmen auf die speziell im Altenpflegebereich gestiegene Nachfrage nach einer individuellen Bettwäsche-Ausstattung mit wohnlichem Charakter reagieren. Das ausschließlich auf die Technischen Beschreibungen Deutscher Krankenhausdirektoren e.V. (TB) und Preis beschränkte Angebot tritt damit in den Hintergrund. Auch Hilden Scandinavia mit Sitz im dänischen Ålborg weiß um die Bedeutung dieses Marktes und ist im ständigen Dialog mit den Altenheimbetreibern, um den Wünschen dieser bedeutenden Gruppe gerecht zu werden. Das Unternehmen wird in Kürze seine Produktentwicklungen für den Altenpflegemarkt mit der neuen „Elderhouse-Serie“ präsentieren.

Wie auch die Dänen unterstützt Pichler den Trend weg von den sterilen klassischen Einrichtungen hin zu mehr Wohnlichkeit und Behaglichkeit in den Einrichtungen. Dabei achtet das Unternehmen auch auf die aktuellen Entwicklungen im Wohnbereich und richtet seine Wäschereikollektion in Bezug auf Gewebearten, Farben und Designs an der Einrichtung bei älteren Menschen aus. „Family and Care“ wiederum heißt der Sortimentsbereich, mit dem Floringo Frottierprodukte anbietet, die von der Kinder- bis zur Altenpflege reichen. Die Produkte sind weich, unkompliziert und strapazierfähig. Pfiffige Motive sollen Kinder zu Hygiene einladen, ein unkompliziertes Handling soll älteren Menschen den Alltag erleichtern.

4. Vor allem die Ketten-Hotellerie muss mehr Charakter entwickeln und auf die Wünsche und Bedürfnisse des Gastes eingehen.

Rob Kimmann von der Niederländischen, auf das Hotelgewerbe spezialisierten, Wäschereigruppe Blycolin zeichnete in seinem Vortrag ein Bild von der Veränderung des Gastgewerbes. In der Hotellerie findet derzeit ein Wandel statt. Anders als früher ist ein Hotelaufenthalt für den Gast nicht mehr nur mit einer komfortablen Übernachtung verbunden. Er wird zum Erlebnis. Gäste verlangen also Authentizität von dem Hotel, in dem sie sich aufhalten. Doch das bedeutet ein Umdenken der Branche, allen voran großer, unpersönlicher Hotelketten. Sie müssen ihren Gästen mehr Aufmerksamkeit schenken und deren Wünsche erkennen und sie erfüllen. In diesem Zusammenhang sieht er auch eine Zunahme von Wellness-Angeboten in den großen Ketten. Veränderungen kommen aber auch durch neue Formen der Hotellerie. Stylisches Design und ein sehr guter Wert für den Kunden etwa bieten Hotels der Klasse Citizen M, während Yotel auf stundenweise buchbare Luxus-Übernachtungsmöglichkeiten in Flughäfengebäuden setzt. Qbic, Boutique Hotels und neue Angebote für den Gast von heute und morgen werden folgen.

Die Textilhersteller haben vor allem auf das Thema Wellness reagiert und vielfältige Produktlösungen entwickelt. Beirholms etwa hat ein eigenes Konzept für die Wellness-Hotellerie entwickelt, das Bett, Bad und Tisch umfasst. Die neue, weiche Frottierlinie mit einer Polyester-Baumwoll-Grundkette nimmt in ihren Streifen frische Kolorits mit Anklängen an Spa, Ozean und Sonne auf. Die neuen Badematten wiederum bieten beim Betreten einen Massageeffekt für die Füße. Die Bettwäsche basiert auf einer hohen Kombinationsfähigkeit von Farben und Mustern, die Tischwäsche orientiert sich hingegen an Rustikalität und kombiniert diese mit aktuellen Farbstellungen.

Dyckhoff wiederum hat das Trendthema mit Ökologie und Wohlfühlen verknüpft und sein Basic-Frottier-Programm um eine 530 g/m² schwere, ecrufarbige Serie aus kontrolliert biologisch angebauter Baumwolle erweitert. Außerdem produziert das Unternehmen Liegetücher und Badevorleger mit Leinenanteil, die eine Verbundenheit zur Natur unterstreichen.

Hilden Scandinavia bietet mit seiner neuen Komfortlinie „CoteX“ ein auf Komfort und Wohlfühlcharakter ausgelegtes Bettwäscheprogramm an, das dem Wunsch des Endverbrauchers nach einem erholsamen und entspannenden Schlaf gerecht wird. Ergänzt wird die Linie mit entsprechenden Frottierprodukten wie Hand- und Badetüchern sowie Bademänteln.

Kleen-Tex hat die Ortho-Mat neu ins Sortiment aufgenommen. Diese Matte wurde speziell für Arbeitsplätze entwickelt, an denen stehend gearbeitet wird. Sie ist leicht zu reinigen, fett- und ölresistent und dadurch speziell geeignet z.B. für den Einsatz in Küchen, im Buffetbereich oder der Rezeption. Die spezielle Gummizusammensetzung mit antibakterieller Wirkung reduziert eventuelle Rücken- und Gelenksschmerzen und fördert die Effizienz. Die Arbeitsmotivation der Mitarbeiter wird gesteigert und sie bleiben gleichzeitig gesund.

Kock hat für den Wellness-Bereich eine neue Bettwäschelinie vorgestellt, die dem Trend zu deutlich höherwertigeren Grundqualitäten in unterschiedlichen Dessinierungen gerecht wird. Die Stück- und garngefärbten Gewebe und die unterschiedlichen Ausführungen der Kissen- und Bettbezüge ermöglichen die im Gastgewerbe besonders gefragte Kombinationsfähigkeit der Wäsche.

Die Entwicklungen der Märkte gehen zum Teil weit über die hier vorgestellten Thesen hinaus. Jedes Referat der Texcare-Vortragsreihe bot genügend Anhaltspunkte für die Weichenstellung in Richtung Zukunft, und zwar für jedes Unternehmen – egal ob Textilproduzent, Großhändler oder textiler Dienstleister.

Dipl.-Ing. Sabine Anton-Katzenbach