3 Die Landesinnung Steiermark der Mode und Bekleidungstechnik, Berufsgruppe der Textilreiniger, Wäscher und Färber hatte vom 22. bis 24. Jänner 2016 zu einer bundesweiten fach- und praxisbezogenen Schulung in die Firma BÖWE Textile Cleaning GmbH nach Sasbach in Deutschland eingeladen. Mit dabei waren mehr als 30 Teilnehmer, darunter drei Lehrlinge der Landesberufsschule Schrems. „Das Ganze war eine wirklich tolle Sache. Über die vielen Teilnehmer haben wir uns sehr gefreut“, kommentiert Bundesinnungsmeister KommR Walter Imp die Reise.
Nach einer mehrstündigen, aber angenehmen Busfahrt von Graz nach Sasbach fand Freitagabend ein gemeinsames Essen im Hotel Sonne Eintracht in Achern statt, wo die Teilnehmer auch untergebracht waren.
Am Samstag stand als erster Programmpunkt eine theoretische Schulung über Lösungsmittel und dazugehörige Maschinentechnik auf dem Plan. Daran anschließend startete der praktische Teil des Besuchs im Showroom der Firma BÖWE, in dem die Teilnehmer einen Einblick in die verschiedenen Lösungsmittelarten erhielten. „Unser Showroom ist rund 150 m² groß und bietet viele Möglichkeiten, Textilreinigungstechnik auszutesten. Beim Probereinigen mit den externen Referenten Tobias Bertram von Dow/Safechem, Ralf Döring und Wolf-Dietrich Nösel von Seitz konnten die Teilnehmer die gängigen Lösungsmittel an ihrer selbst mitgebrachten Ware direkt testen. Die Strom- und Wasserverbrauchswerte konnten sie dabei in Echtzeit mitverfolgen“, erklärt Frank Ziermann, Geschäftsführer von BÖWE. Jeder habe einen Überblick darüber erhalten, welches Lösungsmittel sich für die eigene Textilreinigung am besten eignet. „Wir konnten die Maschinen und Lösungsmittel sehr ausgiebig testen. Einen so breit aufgestellten Maschinenpark, an dem man sich versuchen kann, hat ja sonst niemand“, erklärt Imp. Bertram fügt hinzu: „BÖWE ist hier wirklich zu loben, der Showroom ‚BÖWE Academy‘ ist in diesem Umfang einzigartig.“
Daneben erfuhren die Teilnehmer mehr über verschiedene Textilreinigungstechniken, beschreibt Ziermann weiter. Dies sei bei einem Firmenrundgang erfolgt, bei dem die Teilnehmer viele Bauteile in Schnittdarstellungen, wie etwa Luftschacht, Destillation, Lösungsmittelpumpe, Kältekompressor, Wasserabscheider und Ventile, besichtigt haben, um die Konstruktion und Funktionsweise besser zu verstehen. Ziermann stellte zudem die neue österreichweite Servicekarte von BÖWE vor. Auch gab es ausreichend Gelegenheit, Fragen zu stellen. So interessierte die Teilnehmer etwa, ob man die Lösungsmittel Dowper Pure Power von Dow/Safechem und Intense von Seitz untereinander austauschen könne und welche Kostenunterschiede es gibt. „Mit Hinblick auf die Entwicklung in Frankreich wurde ich gefragt, wie es mit der Sicherheit um Perchlorethylen steht und wie es wohl in Zukunft weitergeht“, erklärt Bertram. „Mit der Frage muss man offen umgehen, aber mit den richtigen Sicherheitssystemen und einem verantwortungsvollen Umgang lässt sich Per sicher handhaben“, führt er aus. Nösel zieht eine positive Bilanz des Besuchs der Landesinnung: „Ich habe nur positive Rückmeldungen zu dem Besuch erhalten. Vor allem für die drei Azubis war es sehr lehrreich, mal mit anderen Maschinen und Lösungsmitteln in Kontakt zu kommen.“ Davon berichten die Textilreinigerlehrlinge in ihrem Exkursionsbericht auf Seite 69.
Auch Ziermann zeigt sich zufrieden: „Der Besuch bei uns kam durch langjährige Verbindungen zwischen unserem Unternehmen und der Landesinnung Steiermark zustande. Es war eine rundum gelungene Schulungsveranstaltung.“
Jährliche Besuche geplant
Am Abschlussabend folgten die Teilnehmer einer Einladung zu einer Weinkellerführung mit anschließender Weinprobe bei der Winzergenossenschaft Kappelrodeck. Am nächsten Tag ging es mit einem modernen Reisebus wieder nach Hause.
Die Landesinnung Steiermark der Mode und Bekleidungstechnik möchte sich auf diesem Wege nochmal herzlich bei den Sponsoren BÖWE, Seitz und den Landesinnungen Wien, Niederösterreich und Oberösterreich bedanken. „Bei genügend Interesse möchten wir ab sofort jedes Jahr eine Reise zu BÖWE nach Sasbach anbieten. Ansprechen wollen wir damit sowohl Lehrlinge als auch interessierte Unternehmer“, erklärt Imp.