Strategien für eine erfolgreiche Suche nach Auszubildenden Traumlehrlinge suchen und finden

Betriebe, die ihre Fachkräfte nicht selbst ausbilden, verschenken Geld und riskieren langfristig ihre Leistungsfähigkeit. Schäfer Mietwäsche geht für die Nachwuchssuche in die Schulen und begeistert Jugendliche für eine abwechslungsreiche, spannende Branche.Traumlehrlinge suchen und finden Gute Mitarbeiter sichern mit Fachwissen, Engagement und Servicebewusstsein die Existenz erfolgreicher Unternehmen. Wer regelmäßig Fachkräfte ausbildet, steigert seine Wettbewerbsfähigkeit und spart Geld für teure Neueinstellungen. Angesichts sinkender Schulabgängerzahlen und mangelhafter Leistungsfähigkeit vieler Kandidaten konkurrieren immer mehr Branchen um die guten Lehrlinge. Viele Betriebe gehen dabei leer aus. Allein das Handwerk konnte nach Angaben des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) im Jahr 2009 fast 10.000 Lehrstellen nicht besetzen. Gerade die Textilreinigungs- und Wäschereibranche genießt bei vielen Schülern keinen attraktiven Ruf. Wer kurz vor dem Schulabschluss steht und sich für einen Handwerksberuf interessiert, bleibt meist bei den typischen Gewerken hängen: Mechatroniker, Maler, Kfz-Mechaniker, Bäcker und der Klassiker Friseur. Diese Berufe kennt jeder aus dem Alltag oder dem Fernsehen. Deshalb dürfen sich Reinigungen und Wäschereien bei der Lehrlingssuche nicht auf der obligatorischen Zeitungsannonce und dem Stellenangebot beim Arbeitsamt ausruhen. Die Erfolgsformel lautet: Raus aus dem Betrieb, ran an die jungen Leute. Gegen die Vorurteile vieler Jugendlicher kämpft Beate Schäfer, Geschäftsführerin von Schäfer Mietwäsche Service GmbH aus Walldorf, direkt an der Front in den Schulen. „Ich gehe regelmäßig in Schulklassen und zeige dort die schönen und abwechslungsreichen Seiten unseres Berufs. Viele Schüler verbinden die typischen Stereotypen mit den Begriffen Reiniger und Wäscher: Dampfschwaden, dreckige Wäscheberge, Putzen und anspruchslose Aufgaben.“ Deshalb sollten sich Branchenunternehmer einiges einfallen lassen: Planen Sie eine Präsentation mit gezieltem Ablaufplan, bei dem die Jugendlichen aktiv mitmachen. Dafür bietet sich der Chemieunterricht an, bei dem Sie das Mischen der verschiedenen Reinigungssubstanzen spielerisch zeigen können. Auch chemische Versuche mit den wichtigsten Textilstoffen wie Baumwolle, Polyester oder Seide sorgen für Verblüffung. Analysieren Sie in Zusammenarbeit mit dem Lehrer und den Schülern die chemische Zusammensetzung typischer Fleckenmuster mit Hilfe von Fleckenstreifen. Zusätzliche Wirkung hinterlässt ein Imagefilm oder eine PowerPoint-Präsentation mit Bildern zur anspruchsvollen Technik im Betriebsalltag. Zeigen Sie Ihr Unternehmen von der besten Seite, so wie Sie das auch beim Kunden tun. Zur Vorbereitung schreiben Sie einfach die Schule mit dem Wunsch an, einen Vortrag oder eine Praxisstunde halten zu dürfen - vorzugsweise im Chemielabor. Die besten Chancen für eine Zusage bieten sich einige Wochen vor dem Ende des Schuljahrs. Auch der direkte Kontakt zur Schulleitung bringt interessante Erkenntnisse: „Der Direktor unserer lokalen Schule hat mich erst vor wenigen Wochen darauf aufmerksam gemacht, dass schon die Berufsbezeichnung Textilreiniger „tödlich“ ist. Die Jugendlichen setzen das mit Putzen gleich und stempeln unsere Branche allein deshalb schon als minderwertig ein“, sagt Beate Schäfer. Gegen dieses Imageproblem sollten Reiniger und Wäscher nicht nur an Haupt- und Realschulen kämpfen. Auch für Abiturienten bietet die Branche gute berufliche Perspektiven. Nach der um ein Jahr verkürzten Ausbildung können die jungen Textilreiniger ein Studium zum Textilingenieur starten, ihren Meister machen, den Betriebswirt des Handwerks obendraufsetzen oder in die Industrie wechseln, beispielsweise als Anwendungstechniker. Weil aktuell viele Betriebe ein Nachfolgeproblem haben, sind auch die Chancen, sich selbstständig zu machen, so gut wie lange nicht mehr. „Wer einmal Blut geleckt hat, will sowieso nicht mehr weg“, zeigt sich Beate Schäfer überzeugt. „Mit der Ausbildung zum Textilreiniger steht einem die ganze Welt offen. Überall, wo Wäsche anfällt, wird unser Fachwissen gebraucht - von Hotels in Dubai, Amerika, Brasilien oder Tahiti bis zur Wäscherei auf einem Kreuzfahrtschiff“, ergänzt die zweite Geschäftsführerin Karla Schäfer ihre Schwester. Die Unternehmerinnen des Familienbetriebs bieten jungen Leuten regelmäßig Praktika und Betriebsführungen, auch für Lehrer und Eltern, an. Werbung dafür machen sie mit Aushängen am schwarzen Brett in Schulen und im Rahmen ihrer Klassenbesuche. Beim Gang durch das Unternehmen steht das Mitmachen und Erleben im Vordergrund. An der Mangel legen die Besucher die Wäsche richtig aufs Förderband, bearbeiten eine Bluse mit dem Bügeleisen und legen ein T-Shirt für die Abholung zusammen. Auf der einen Seite bekommen die jungen Leute einen Eindruck von den logistischen Herausforderungen einer modernen Wäscherei. „Besonders unser Hochdruckdampfkessel beeindruckt. Bei dem Anblick stehen regelmäßig die Münder unserer Gäste offen“, sagt Beate Schäfer. Als weiteren Eckpfeiler der Selbstmarketingstrategie nutzt Mietwäsche Schäfer den direkten Kontakt zu den Arbeitsämtern in Heidelberg und Wiesloch. Hier gilt: Informieren Sie den Arbeitsvermittler aktiv über das Berufsbild und die Möglichkeiten der Textilreiniger- und Wäschereibranche. Wie die Jugendlichen wissen auch die meisten Berater nur wenig über die Ausbildung zum Textilreiniger. Wer keine Ahnung hat, kann auch nichts weitergeben - an diesem Punkt kommen Sie ins Spiel. Informieren Sie regelmäßig über offene Stellen, bieten Sie Praktika oder Betriebsführungen an und bleiben Sie hartnäckig. „Wir haben auch die Mitarbeiter der Arbeitsämter schon zu uns in die Wäscherei eingeladen. Der Aha-Effekt ist enorm, weil die meisten Erwachsenen ebenfalls Klischees im Kopf haben“, gibt Karla Schäfer zu bedenken. Nach Meinung der beiden Geschäftsführerinnen sollte auch der Verband sein Informationsmaterial zur Ausbildung überarbeiten. „Ich habe meinem Sohn und seine Freunde über das aktuelle Infoangebot des Verbands schauen lassen. Die waren wenig beeindruckt und kamen zu dem Fazit: zu veraltet“, berichtet Beate Schäfer. „Wir alle in der Branche müssen umdenken, uns von unseren alten Erfahrungen freimachen und die Dinge aus der Sicht der jungen Leute sehen“, fordert Karla Schäfer. Der Ausbildungsbedarf ist bei Schäfer Mietwäsche ungebrochen. Aufgrund der stabilen Nachfrage sucht die Geschäftsleitung, zu der auch Claudia Müller zählt, immer nach guten Lehrlingen im kaufmännischen und technischen Bereich. Für die kaufmännische Ausbildung finden sich immer genug Kandidaten. „Nur mit angehenden Textilreinigern haben wir Schwierigkeiten. Trotzdem glauben wir an unser Konzept“, geben sich die Schwestern kämpferisch. In diesem Sinne: Dranbleiben und weiter für den eigenen Betrieb werben. Matthias Heiler