Programmtipp Fernsehen Wäsche auf Achse: Täglich Polen und zurück

Jeden Tag um 13 Uhr dreht der Lastwagen aus Polen seine Runde. Die Hausdamen der Berliner Luxushotels Adlon, Interconti und Bristol warten schon.

Eduard Sawicki, der Fahrer klappert diese und noch an die hundert andere Hotels ab. 35 Tonnen Wäsche wuchtet er nach und nach in seinen LKW: Handtücher, Bademäntel, Tischtücher, Bettwäsche. Das Ziel: Polen. Im drei Fahrstunden entfernten Gryfino erledigen 400 Angestellte einer großen Wäscherei die Arbeit - waschen, reinigen, mangeln und falten rund um die Uhr. 24 Stunden später hat der Hotelgast seinen Bademantel flauschig zurück.

Früher haben deutsche Wäschereien in Berlin und Brandenburg die Luxushotels beliefert. Warum heute nicht mehr? SWR-Autorin Rita Knobel-Ulrich ist auf Spurensuche gegangen. Sie verfolgt den Weg der Hotelwäsche aus deutschen Luxusherbergen: einmal Polen und zurück. Sie zeigt Menschen diesseits der Grenze, an denen die Arbeit vorbeigeht, und Menschen in Polen, die sie heute machen.

Sie spricht mit polnischen Arbeitern und deutschen Arbeitslosen, mit Geschäftsführen und Hotelmanagern. Und fragt, ob es wirklich unausweichlich ist, dass hierzulande der Staat die Arbeitslosigkeit finanzieren muss und die Billigjobs außer Landes gehen.

Mittwoch, 20. August 2008, SWR, 1.25 Uhr.