Berufsbekleidung in der Gastronomie Berufsmode 2024 – was läuft in der Gastronomie? 

Nach der Pandemie ist vor der Mehrwertsteuerhöhung. Ein ambivalenter Start ins Jahr 2024. Bleibt da der Sinn für den guten Auftritt? Jetzt erst recht – meint Thomas Krause vom textilen Mietdienstleister DBL – Deutsche Berufskleider-Leasing GmbH. Drei Fragen an den Experten und die neusten Corporate Wear-Trends.

DBL Gastronomie Berufsbekleidung
Für die Gastronomie: die DBL-Kollektion "Focus". - © DBL
Herr Krause, die Gastronomie erlebte schon sorglosere Zeiten – wie sieht es da aktuell beim Thema Mitarbeiter und deren Ausstattung aus?  

Thomas Krause: Ja, es ging in der Branche schon mal unbeschwerter zu. Neben der Mehrwertsteuererhöhung ab 2024 bleibt die Gewinnung neuer Mitarbeiter die große Herausforderung. Eine hohe Anzahl qualifizierter Kräfte hat ja nach der Pandemie ihren Job gewechselt – die Auswirkungen sind immer noch eklatant für viele Betriebe. Das sehen wir auch in der Praxis. Der Spagat, den die Branche hier leisten muss: Trotz knapp kalkulierter Budgets Anreize für Servicekräfte und Köche zu schaffen.

Das funktioniert auch über gute Berufskleidung, die für sie angeschafft und dann auch gepflegt wird. Ein nicht zu vernachlässigender Aspekt, der als wertschätzend empfunden wird. Von gestandenen Mitarbeitern ebenso wie vom Nachwuchs. Die wollen nicht mehr selbst waschen. Hier kommt unserer Dienstleistung ins Spiel. 

Wie können Sie die Branche unterstützen? 

Berufskleidung im Full-Service bringt unseren Kunden Entlastung. In organisatorischer und auch finanzieller Hinsicht. Im Leasing sparen die Gastrobetriebe die hohen Anschaffungskosten für die Berufskleidung, bleiben liquide und können bei der DBL mit fairen, transparenten und fest kalkulierbaren Kosten pro Monat rechnen. Das ist das eine Argument. Zugleich ist es eine hygienesensible Branche – und wir gewährleisten hygienisch aufbereitete Kleidung. Ein wichtiger Faktor auch bei Lebensmittelkontrollen.

Und dann noch die Optik: Ein guter Auftritt verliert nie an Wert. Im Gegenteil. Gäste erwarten auch in Krisenzeiten nicht nur gut zubereitete Speisen, sondern auch ein professionell ausgestattetes Team. Die Gastrobranche steht ja auch für Freizeit – eine gute Atmosphäre, sich etwas zu gönnen. Eben das Besondere. Mitarbeiter in gutsitzender, moderner Kleidung unterstreichen das. 

Wo sehen Sie 2024 für die Branche modische Tendenzen? 

Wie gesagt – auf das Budget wird gerade sehr geachtet. Deshalb kommen die Mix-&-Match-Konzepte, wie wir sie im Mietservice seit geraumer Zeit anbieten, gut an. Denn hier haben die Betriebe die Möglichkeit, gute Basisteile wie Blusen, Shirts, Schürzen – etwa aus unserer budgetorientierten Kollektion Concept – bei Bedarf mit Artikeln aus dem Premiumsegment zu mixen. So kann der individuelle Auftritt je nach Geschmack und Ausrichtung des Betriebes – egal ob gehoben klassisches Restaurant, moderne Eventgastronomie oder gut bürgerliches Brauhaus – farbstark und variantenreich kreiert werden. Solch flexiblen und modularen Bekleidungskonzepte in Optik und Preis sind auch 2024 weiter im Trend. Und die Mitarbeiter haben dabei sehr viel Auswahl, damit sie sich wohlfühlen. Das ist, denke ich, das Wichtigste.

Alle Leasing-Trends im Überblick:

Berufsbekleidung Weitblick: Servicejacken für Köche
Die neue Linie "Taste" von Weitblick. - © Weitblick

Kochjacken, Schürzen und Schiebermützen

In der Gastronomie zählt der erste Eindruck. Das Erscheinungsbild des Personals gehört ebenso dazu wie die Qualität der servierten Speisen. Die neue Linie "Taste" vereint laut Hersteller Weitblick genau das. Neben Stil und Funktionalität legt das Unternehmen seinen Fokus auf die Leasingfähigkeit der Textilien.

Die "Taste"-Linie zeichne sich durch ein feines Karomuster aus. Das verwendete Glencheck-Gewebe ist leicht, aber strapazierfähig, was für einen hohen Tragekomfort während langer Arbeitstage sorge. Die Linie umfasst Kochjacken, Westen und Schürzen ebenso wie Cargohosen mit Gesäß- sowie Leistentaschen sowie eine Schiebermütze und Servicebinder.

Berufsbekleidung von Schöffel PRO Corporate Wear
Die wattierte "Kachelofen"-Jacke (rechts). - © Schöffel PRO

Neue Corporate Wear aus recycelten Materialien

Unter dem Motto "Corporate Wear neu gedacht" stellt Schöffel Pro neue Corporate Wear-Modelle aus nachhaltigen und recycelten Materialien vor. Zu den Produktneuheiten zählen wattierte Jackenmodelle für den Bereich Corporate Wear. Die Jacke "Kachelofen" oder die "Winterspeck Weste" ist für Büroangestellte ebenso gedacht wie für Mitarbeitende aus dem produzierenden Gewerbe. Die sportliche Hybridjacke "Zweijahreszeiten ZipIn" besteht zu 100 Prozent recycelten Materialien – sowohl die Füllung, als auch das Hauptmaterial außen und innen. Des Weiteren bietet das Unternehmen aus Schwabmünchen eine leichte, elastische Fleece-Jacke an.

Die Jacke "TreuerBegleiter" besteht aus 100 Prozent recyceltem Polyester und nutzt die S. CAFÉ Technologie, nach der Schweiß auf die Außenseite des Stoffes geleitet wird und dort schnell trocknet. Die Wetterschutzjacke "Wetter-Fest ZipIn", im klassisch sportlichen Look designt, ist lang genug geschnitten, um sie über einem Jackett tragen zu können. Die integrierte Dokumententasche schützt Projektpläne oder aber auch das Tablet genauso sicher vor Regen, wie die zweifach verstellbare Kapuze.

Für "Darunter" baut Schöffel PRO sein Bio-Baumwoll-Angebot weiter aus und lanciert das neue "Lieblings Poloshirt Corporate". Dieses Poloshirt mit gestricktem Polokragen und Drei-Loch-Knopfleiste besteht aus feinmaschigem Piqué-Material aus gekämmter und ringgesponnener Bio-Baumwolle. Die Modelle "Lieblings Sweatshirt" und "Lieblings Hoodie" – ebenfalls aus Biobaumwolle und GOTS-zertifiziert, runden das Angebot ab.

Klassisch skandinavisch

Berufsbekleidung KENTAUR HORECA
Die Blusen können durch ihr klassisches Design in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden. - © KENTAUR

KENTAUR bietet seit über 30 Jahren skandinavisch inspirierte Berufsbekleidung für den Textilservice. Die dabei verwendeten Materialien gewinnen für den Verbraucher immer mehr an Bedeutung, verantwortungsbewusste als auch zertifizierte Rohstoffe stehen im Fokus. Daher hat der Workwear-Hersteller bei der Entwicklung der diesjährigen Kollektionen zeitlose Textilien kreiert, die aus mehrmals getesteten Materialen bestehen. Diese sollen eine industrielle Wäsche vertragen, für eine lange Lebensdauer sorgen und somit Verschwendungen minimieren.

Neue Produkte wie Oxford-Blusen und Hemden aus 60 - 70 Prozent Baumwolle, beschafft durch die Initiative "Better Cotton", werden vorgestellt. Die Interessengemeinschaft Better Cotton setzt sich dabei für eine nachhaltige Produktion von Baumwolle ein. KENTAUR plant, im Laufe des Jahres weitere Neuheiten mit Fokus auf recycelte Materialien zu präsentieren, um die Kreislaufwirtschaft zu fördern.

Engel Workwear Galaxy Stretch
Die Kollektion wurde um Damenmodelle ergänzt und in Zwei-Wege-Stretch gearbeitet. - © ENGEL Workwear

Relaunch der "Galaxy"-Linie

Unter dem Motto "Function First" entwickelt ENGEL Workwear Kollektionen, deren Design und Funktionalität sich an den beruflichen Anforderungen von Handwerkern orientieren. Nach ihrer Einführung der Handwerkskollektion "Galaxy" im Jahr 2015 hat das Unternehmen die Textilien nun fit für die Zukunft gemacht: Das industriewäschetaugliche Sortiment wurde weiterentwickelt und einem umfassenden Relaunch unterzogen.

Durch die Ergänzung um eine Stretch-Linie aus hochelastischen Geweben gewinnt die Galaxy Kollektion Anwendernutzen. Der Einsatz von GRS-zertifiziertem, recycelten Polyesterfasern entspricht den zunehmenden Branchen-Anforderungen an die Kreislauffähigkeit von Workwear.

Eine zweifarbige Gestaltung in ­gewerkespezifischen ­Colorits werden durch ­Reflexapplikationen ergänzt. Stichwort Robustheit: Die reißfesten Gewebe und Dreifachnähte in besonders beanspruchten Bereichen sorgen für die erforderliche Langlebigkeit in der Nutzungsphase und in der ­Industriewäsche.

Berufsbekleidung HB Protective Wear
Die CONDUCTEX Green Turtle ­Mäntel sind in Weiß jeweils als Kurz- und ­Langarm-Ausführung erhältlich. - © HB Protective Wear

Mit "Green Turtle" auf umweltfreundlichem Kurs

Einen Bestseller für den Umweltschutz bietet HB mit neuen Mänteln und Polohemden aus der "CONDUCTEX"-Reihe: Diese sind aus biologisch angebauter Baumwolle und recyceltem Polyester gefertigt – zertifiziert nach GRS Global Recycled und Organic Blended Content Standard. Damit punktet sowohl das Mischgewebe als auch der Baumwoll-Carbonmix der Poloshirts mit Nachhaltigkeit.

Alle Produkte aus umweltfreundlichen Materialien sind durch eine Schildkröte mit grüner Blattflosse gekennzeichnet und tragen den Zusatz "Green Turtle". Sämtliche Modelle bieten nach Herstellerangaben auch in der umweltfreundlicheren Alternative hervorragende Ableitwerte sowie das Qualitätslabel "Atmungsaktivität" des Prüfinstituts Hohenstein.