Nachhaltige Wertschöpfung GoodTextiles Stiftung hilft mit Wasserfiltern

Nicht nur am 22. März, dem Weltwassertag, sollten wir sauberes Trinkwasser wertschätzen. In Zusammenarbeit mit Cotton made in Africa (CmiA) und der Baumwollgesellschaft MMP Agro setzt die GoodTextiles Stiftung ein Projekt um, das die Trinkwasserversorgung in Uganda, Afrika verbessern soll.

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Die Bio-Sand-Wasserfilter reinigen das Wasser und befreien es von Bakterien und Verunreinigungen, ganz ohne Abkochen. - © Aid by Trade Foundation

Im Jahr 2016 hat das Textilunternehmen Dibella die GoodTextiles Stiftung mit dem Ziel gegründet, textile Wertschöpfungsketten nachhaltiger zu gestalten. Sie wirbt Spendengelder ein und setzt eigene Förderprojekte um, die Menschen in allen Stufen der Textilwirtschaft zugutekommen sollen.

Im Rahmen eines Gemeinschaftsprojekts der GoodTextiles Stiftung, der Aid by Trade Foundation (AbTF, Inhaberin des CmiA-Standards) und MMP Agro erhalten nun Bauern, die CmiA-Baumwolle anbauen, in den Bezirken Abim, Kaplebyong, Dokolo und Kaberamaido im Nordosten Ugandas insgesamt rund 1.000 Bio-Sand-Wasserfilter.

Davon profitieren zirca 1.000 CmiA-Bauern, vornehmlich Frauen, und die Mitglieder ihrer Haushalte (schätzungsweise 10.000 Gemeinschaftsmitglieder). Mit den Geldern – von der GoodTextiles Stiftung wurden 17.100 Euro bereitgestellt, von der Baumwollgesellschaft kamen 5.129 Euro hinzu – werden aktuell die Bio-Sand-Wasserfilter gebaut.

Trinkwasser ist Mangelware

Bei der Bedarfsanalyse durch MMP Agro betonten die Gemeinden den Mangel an sauberem Trinkwasser als ein großes Problem. Das Wasser beziehen die Dorfbewohner und Dorfbewohnerinnen aus nahegelegenen Quellen. Dies muss jedoch abgekocht werden, bevor es konsumiert werden kann, ansonsten kann es krank machen. Aber Brennholz und Holzkohle ist nicht immer verfügbar. Außerdem dezimiert der Bedarf an Brennholz die lokalen Wälder.

Die Lösung?

Bio-Sand-Wasserfilter sind laut GoodTextiles sehr effektiv bei der Reinigung von Wasser und der Entfernung aller Bakterien und Verunreinigungen. Sie machen das Wasser trinkbar, ohne dass es abgekocht werden muss. Die Filter können bis zu 20 Liter Wasser pro Stunde reinigen und stellen damit sicheres, sauberes Wasser für den gesamten Haushalt zur Verfügung. Der Bio-Sand-Wasserfilter ist ein konstruierter Rahmen, der mit Sand- und Kiesschichten gefüllt ist und das Wasser langsam reinigt. Er wird aus lokal verfügbaren Materialien hergestellt, die weder für den Menschen noch für die Umwelt schädlich sind.

Langfristige, nachhaltige Hilfe

Die Lebensdauer der Bio-Sandfilter wird auf mindestens 15 Jahre geschätzt, sodass sie eine langfristige Lösung für die Haushalte darstellen. MMP Agro schult Bauern und lokalen Handwerker in der Gemeinde im Bau von Bio-Sand-Wasserfiltern, um das Projekt auszuweiten. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass auch nach den 15 Jahren Lebensdauer der Filter wieder neue gebaut werden können und auch, dass eigenständig vor Ort weitere Filter für weitere Gemeinschaftsmitglieder und darüber hinaus gebaut werden können.

Über die Organisationen

Die GoodTextiles Stiftung ist gemeinnützig mit dem Zweck einer nachhaltigen Gestaltung von textilen Wertschöpfungsketten. Dafür ist die Stiftung in Ländern des globalen Südens aktiv. Die Projektarbeit wird von Experten für nachhaltige Textilproduktion, Umweltentwicklung und CSR-Initiativen umgesetzt. Zur Verbesserung der Lebenssituation unterstützt GoodTextiles eine dauerhafte Sicherung des ökologischen Gleichgewichts, zudem werden nachhaltiges Management am textilen Entstehungsort gefördert. Die zuverlässige Umsetzung von Sozialstandards gehört ebenso zum Förderprogramm wie eine wirksame Entwicklungszusammenarbeit.

Die Initiative Cotton made in Africa (CmiA) wurde 2005 unter dem Dach der in Hamburg ansässigen Aid by Trade Foundation (AbTF) gegründet. CmiA ist ein international anerkannter Standard für nachhaltig produzierte Baumwolle aus Afrika und vernetzt afrikanische Kleinbäuerinnen und Kleinbauern mit Handelsunternehmen und Modemarken entlang der globalen Textilwertschöpfungskette. Ziel der Initiative ist es, durch Handel, statt Spenden die Umwelt zu schützen und die Lebensbedingungen von rund einer Million Kleinbauern samt ihren Familien zu verbessern. Darüber hinaus sollen auch die Beschäftigten der Entkörnungsfabriken von besseren Arbeitsbedingungen profitieren. Weitere Projekte in den Bereichen Schulbildung, Umweltschutz, Gesundheit und Förderung von Frauengruppen unterstützen bäuerliche Gemeinschaften bei der Verbesserung ihrer Lebensbedingungen.