Der Branchenpreis "RWin – Wäscherei des Jahres", vom Fachmagazin R+WTextilservice und einer international besetzten Jury bereits zum 14. Mal an engagierte Betriebe der Textilpflegebranche verliehen, ging für das Jahr 2023 an GREIF Mietwäsche, Augsburg.
Das in 4. Generation geführte Familienunternehmen feierte 2022 das 100. Firmenjubiläum und hat im vergangenen Jahr einen großen Marken-Relaunch realisiert. Alles vor dem Hintergrund zahlreicher Facetten einer ökologischen Nachhaltigkeit.
Von einer kleinen Augsburger Bügelstube des Jahres 1922 hat sich GREIF Mietwäsche (mit Hauptsitz in Augsburg) zu einem bundesweit agierenden Unternehmen mit acht weiteren Niederlassungen entwickelt. So finden sich heute Niederlassungen in Hamburg, Berlin, Langenfeld, Erfurt, Cadolzburg, Eggenfelden, Wolfratshausen und Lindau. Dazu kommen noch Partnerniederlassungen in Berlin, Wolfsburg und Bad Kreuznach.
Das seit 2017 von den Brüdern Markus und Martin Greif geführte Familienunternehmen ist größtenteils im Objektgeschäft Hotel und Gastronomie unterwegs. Das Angebot reicht dabei von Bettwäsche und Bettwaren, Frottier- und Tischwäsche, über Schmutzfangmatten, Küchentextilien und Berufsbekleidung bis zu Produkten der Waschraumhygiene.
Start der Mietwäsche
Die Einführung des Geschäftsmodells "Mietwäsche" erfolgte dabei bereits in den 50er und 60er Jahren. Angesprochen auf die großen Herausforderungen der Unternehmensgeschichte erinnert sich Vater Walter Greif: "Als ich 1967 an der Seite meines Vaters in die Geschäftsführung einstieg, hatte sich die Kunden- und Marktstruktur gravierend verändert. Mit Waschen, Bügeln und Pflegen von vorwiegend Privatwäsche war langfristig kein Geschäft mehr zu machen. Deshalb richteten wir in weiser Voraussicht unseren Fokus auf die Hotellerie und Gastronomie und boten zum ersten Mal Mietwäsche an. Diese damals radikale Umstellung, die natürlich mit großen Investitionen in textilen Vorrat, in Maschinen und Personal verbunden war, erwies sich als absolut richtig, da auch der Tourismus langsam in Fahrt kam."
1972 erfolgte dann der systematische Ausbau der Hotelwäsche-Services mit deutschlandweiten Gewerbekunden. 1989 kam es zum Produktions- und Verwaltungsneubau am jetzigen Firmensitz Augsburg. Walter Greif: "Ein großer Schritt in der Unternehmensgeschichte war sicherlich auch der Sprung von A nach B, von Augsburg nach Berlin, d. h. auch der sukzessive Ausbau unseres Liefergebietes auf ganz Deutschland. Dieser mehrjährige Prozess gipfelte 2017 in der Eröffnung einer neugebauten Niederlassung in Berlin, die sich modernster und größter Hotelwäschebetrieb Deutschlands nennen darf."
Begriff Familienunternehmen
So generiert GREIF heute mit zurzeit zirka 1.400 Mitarbeitern (aus 45 Nationen), davon rund 500 allein in Augsburg, einen Umsatz von knapp 100 Millionen Euro. Der Wäscheumschlag beträgt an die 370 Tonnen/Tag (in Augsburg fast 125 Tonnen/Tag). 150 Servicefahrzeuge (in neuem Design) betreuen und beliefern beinahe 8.650 Kunden. Auf die Frage nach der DNA des Familienunternehmens antwortet Markus Greif: "Ich denke, nicht nur wir Familienmitglieder sind das Unternehmen, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehören dazu. Wir möchten, dass alle Spaß bei der Arbeit haben und unsere Türen stehen immer offen. Dabei versuchen wir, regelmäßig auch in den Niederlassungen zu sein, damit wir mit den Kolleginnen und Kollegen vor Ort sprechen können. Ein offener, freundlicher Umgang und Nähe. Das gehört zu unserem Verständnis eines Familienunternehmens."
GREIF: Kompletter Marken-Relaunch
Und aus dieser Vision entwickelte sich 2023 ein kompletter Marken-Relaunch. So soll beispielsweise der neue Claim "Nähe. Service. Leidenschaft" das emotionale Versprechen des Unternehmens unterstreichen sowie die Positionierung des Unternehmens stärker verdeutlichen. Marketingleiterin Julia Reiter: "Der Claim ist Teil unserer Unternehmensidentität und spiegelt unseren Charakter wider: Wir sind immer nah am Kunden, bieten einen außergewöhnlichen, individuellen Service und das mit voller Leidenschaft." Auch Name und Logo wurden in diesem Zusammenhang geändert. So wurde aus "GREIF Textile Mietsysteme" nun "GREIF Mietwäsche". "Wir haben uns für den Zusatz Mietwäsche entschieden, da er die Kundensprache besser wiedergibt", ergänzt Julia Reiter.
Entstanden ist auch eine komplett neue und nutzerfreundliche Website mit moderner Bildsprache. Vor allem Themen wie "Transparenz" und "Authentizität" seien dabei bei der Umsetzung von großer Bedeutung gewesen. Erstmals werden Produkte im Detail vorgestellt. Die RWin-Jury zeigte sich nicht nur von der konsequenten Neu-Umsetzung des Auftritts und der kundenfreundlicheren Website überzeugt, sondern bewertete gerade auch das gelebte Leitbild des Unternehmens: "Werte wie Beständigkeit, Individualität, Innovation und Verantwortung spiegeln dabei spürbar effizientes und nachhaltiges Handeln als Antrieb." So werde beispielsweise eine ökologische Nachhaltigkeit mit Wasseraufbereitung, Wärmerückgewinnung und Einsatz von Ökostrom realisiert. Kunden erhalten ihre Wunschprodukte inklusive Wasch-, Mangel-, Reparatur- und Austausch-Service.
Klimaneutrale Mietwäsche
Dabei wird versucht, eine textile Nachhaltigkeit durch lange Lebenszyklen zu erreichen, das bedeutet auch Upcycling oder Recycling irreparabler Artikel. Kunden können dabei zu allen Dienstleistungen eine direkte CO₂-Kompensation buchen. Quasi ein kleiner Aufschlag für klimaneutrale Mietwäsche. Markus Greif: "Wir möchten unsere Kunden an unserem Nachhaltigkeitskonzept teilhaben lassen. Entscheidet sich ein Kunde für klimaneutrale Mietwäsche, dann leistet er einen Klimaschutzbeitrag, der in ausgewählte Projekte fließt, beispielsweise in das Trinkwasseraufbereitungsprojekt in Uganda."
Die CO₂-Bilanz wird durch den "CO₂-Footprint-Report" offengelegt, die Emissionsreduktion mittels einer freiwilligen Prüfung durch die Science Based Targets Initiative begleitet. Martin Greif: "Nachhaltiges Handeln ist unser täglicher Antrieb. Als lösungsorientierter Dienstleister richten wir uns dabei an den Wünschen unserer Kunden aus. Und auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Partner schätzen diese ganz persönlichen Vorteile eines Familienunternehmens." Dabei werde auch das gesellschaftliche Engagement zu einer Herzensangelegenheit des Unternehmens. Diverse Sponsoring- und Förderaktivitäten, von Sportvereinen bis zur Flüchtlingshilfe, geben ein beredtes Zeugnis auch für eine soziale Nachhaltigkeit.