Jahresbericht BG ETEM Unglück auf dem Weg zur Wäscherei

Im vergangenen Jahr verletzten sich laut den Mitgliedsbetrieben der Berufsgenossenschaft ETEM weniger Menschen bei einem Unfall als 2021. Gleichzeitig stieg die Anzahl der Zwischenfälle auf dem Weg zur Arbeit an. Das geht aus dem veröffentlichten Jahresbericht hervor.

Symbolbild_ Warndreieck im Vordergrund, Auto mit Blechschaden im Hintergrund
Die Zahl der meldepflichtigen Unfälle auf dem Arbeitsweg stieg im letzten Jahr auf 11.500 an. - © Halfpoint – stock.adobe.com

Im letzten Jahr verzeichnete die Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM) rund 50.000 meldepflichtige Arbeitsunfälle. Das sind 2,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Auch die Unfallhäufigkeit sank. 2022 erlitten von 1.000 Vollarbeitern 15,9 einen meldepflichtigen Arbeitsunfall, fast sieben Prozent weniger als 2021. Meldepflichtig ist ein Unfall, wenn die Verletzten mehr als drei Tage arbeitsunfähig waren.

Unfallzahlen im Betrieb sinken

Während sich die Unfälle im Betrieb verringert haben, stieg im vergangenen Jahr die Anzahl der Unfälle im Straßenverkehr an. So ereigneten sich auf dem Arbeitsweg knapp 11.500 meldepflichtige Unfälle, rund zwei Prozent mehr als 2021. "Die Unfallzahlen unterstreichen, wie wichtig es ist, dass wir Unfälle im Straßenverkehr auch zu einem Schwerpunkt unserer Präventionsarbeit machen", sagt Jörg Botti, Hauptgeschäftsführer der BG ETEM.

Die Berufsgenossenschaft unterstütze ihre Mitgliedsunternehmen, so Botti, unter anderem durch persönliche Beratung, Informationsmedien sowie Aktionselemente für betriebliche Veranstaltungen zur Verkehrssicherheit.

Anzahl Berufskrankheiten bleib gleich

Wenig Bewegung hingegen verzeichneten die Zahlen in Bezug auf Berufskrankheiten. Über 5.700 Mal wurde der Verdacht auf Vorliegen einer Berufskrankheit im Jahr 2022 gemeldet. Das sind 0,6 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Im Jahr 2022 wurden knapp 5.300 Verdachtsmeldungen einer Berufskrankheit entschieden. Dabei bestätigte sich in rund 45 Prozent der Fälle der Verdacht auf eine Berufskrankheit.

Knapp eine Milliarde Euro

Im Jahr 2022 hat die BG ETEM rund 1,4 Milliarden Euro ausgegeben. Der Löwenanteil von über 900 Millionen Euro entfällt auf Heilbehandlungskosten sowie Renten und weitere Leistungen zur Rehabilitation. Rund 130 Millionen Euro wurden in Präventionsdienstleistungen investiert. Weitere Ausgaben betreffen Vermögensaufwendungen, Verfahrenskosten und Verwaltungskosten.

Zahlen und Daten

Im Gefahrtarif werden die zur Berufsgenossenschaft zugehörigen Gewerbezweige aufgeführt. Die Veranlagung eines Unternehmens oder Unternehmensteils wird durch seine Zugehörigkeit zu einem Gewerbezweig bestimmt. Diese richtet sich nach der Art der in dem Unternehmen hergestellten Erzeugnisse oder nach der Art der verrichteten Tätigkeiten, nicht nach der Art des verarbeiteten Materials (z. B. Metall, Glas, Kunststoff usw.).

In den einzelnen Gefahrtarifstellen werden Branchen mit ähnlicher Gefährdung zusammengefasst. Die dazugehörigen Gefahrklassen spiegeln den Grad der Unfallgefahr wider. Damit wird den unterschiedlichen Unfallrisiken der einzelnen Branchen Rechnung getragen. Das bedeutet: Je größer die Gefahrklassen-Kennzahl, desto höher ist das jeweilige Unfallrisiko.

GefahrtarifstelleGefahrklasseUnternehmenszweigBetriebe und BetriebsteileArbeits- und
Dienstwegeunfälle
Wegeunfälle
12013,50Herstellung von Bekleidung und Wäsche; Konfektion von Textilprodukten; Näherei und dergleichen; Textiler Service; Strickerei und Wirkerei; Herstellung und Instandsetzung von Schuhen65.3072.078511
12025,40Herstellung und Bearbeitung von Textilien5.869
991164
12035,60Wäscherei; Chemischreinigung; Annahmestellen und dergleichen9.32236275
Quelle: Jahresbericht BG ETEM 2022