Private und betriebliche Versicherungen sollten kleine und mittlere Unternehmen regelmäßig überprüfen – durchaus einmal im Jahr. In unserem Onlinetest finden Sie heraus, ob Sie optimal versichert sind.
Versicherer unterbreiten nicht immer die entsprechenden Verbesserungsvorschläge selbst. Daher sollten Betriebsverantwortliche auf der Grundlage der folgenden Hinweise selbst aktiv werden und die Ansprechpartner ihrer Versicherungsunternehmen durchaus gezielt fordern:
Mit einem vertretbaren Selbstbehalt können Unternehmen gleichzeitig eine Prämienersparnis erreichen. Je nach Versicherer wird dazu eine Staffelung angeboten, die Betriebsverantwortliche in die Lage versetzt, sich für die auf sie zugeschnittene Variante zu entscheiden. Im Übrigen ist es durchaus eine Überlegung wert, sogenannte Bagatellschäden (beispielsweise bis 500 Euro) grundsätzlich aus eigener Tasche zu bezahlen, wenn dadurch erheblich an Prämie eingespart werden kann.
Versicherungsschutz bei Neubau
Wer einen Neubau einer Immobilien plant, sollte rechtzeitig vor Baubeginn bei verschiedenen Anbietern nach Prämiennachlässen fragen. Erfahrungsgemäß fehlt gerade in den unmittelbaren Vorbereitungen zur Bauphase die Zeit, sich diesem wichtigen Thema zu widmen. Hier ist insbesondere die sogenannte Bauleistungsversicherung von Bedeutung, die beispielsweise vor Unwetterschäden oder vor Vandalismus schützen kann.
Versicherung: Kompaktschutz
Elementarschäden des Rohbaus sind ebenfalls versicherbar. Versicherer bieten einen sogenannten "Kompaktschutz", der zum Beispiel die Versicherungsbausteine Wohngebäudeversicherung mit einer Hausrat- und Haftpflichtversicherung kombiniert. Bei einem Vergleich dieser Prämien mit jenen Prämien, die bei einem individuellen Abschluss jeder einzelnen dieser Versicherungen gezahlt werden müsste, können erhebliche Preisvorteile entstehen. Auch bei diesem Kombinationsprodukt sollte über einen möglichen Selbstbehalt nachgedacht werden.
Lohnen sich "Bündelrabatte" bei Versicherungen?
In diesen Zusammenhang passen auch sogenannte "Bündelrabatte" bei einem Anbieter, bei dem gleich eine Vielzahl von Versicherungen besteht. Allerdings muss hierzu kritisch angemerkt werden, dass die Beitragsunterschiede der Anbieter zum Teil derart groß sind, dass statt eines Bündelrabatts die bessere Lösung darin bestehen kann, bei einzelnen Versicherungsunternehmen individuelle Verträge abzuschließen. Bei derartig meist aufwändigen Vergleichen können Makler helfen, die aus der Vielzahl von Versicherungsunternehmen jene Versicherungen anbieten, die dem Unternehmer einen weitgehend optimalen Schutz versprechen.
Test: Sind Sie optimal versichert?
Wie viele Ihrer betrieblichen Versicherungen einschließlich der Höhe des jeweiligen Versicherungsschutzes können Sie spontan nennen?
- Fast alle Versicherungen
- Ich kann mehr als die Hälfte der Versicherungen nennen
- Ich kann weniger als die Hälfte der Versicherungen nennen
Wann wurden Ihre betrieblichen Versicherungen zuletzt auf mögliche Anpassungen beispielsweise bei den Versicherungssummen und den versicherten Risiken überprüft?
- Während der vergangenen 12 Monate
- Während der vergangenen zwei Jahre
- Eine Überprüfung liegt mehr als zwei Jahre zurück
Wie haben Sie die Zuständigkeit Ihrer Versicherungen geregelt?
- Ich kümmere mich selbst um meine Versicherungen
- Mein Steuerberater bzw. ein Verantwortlicher in meinem Betrieb kümmert sich um die Versicherungen
- Es gibt bei mir keine ausdrückliche Zuständigkeit für Versicherungen
Interessieren Sie sich für Versicherungsinformationen beispielsweise in Finanzzeitschriften oder im Internet?
- Ja, regelmäßig, da ich auf dem Laufenden bleiben möchte
- Hin und wieder
- Eher weniger, da ich kaum Zeit habe
Kennen Sie die voraussichtliche Höhe Ihrer späteren Altersbezüge einschließlich der diesbezüglichen privaten bzw. betrieblichen Absicherung?
- Ja, ich informiere mich etwa ein Mal im Jahr über die Entwicklung meiner Altersbezüge
- Ich bin nicht genau, aber zumindest annähernd über meine Rentenhöhe informiert
- Ich habe nur eine ungenaue Vorstellung überspätere Alterseinkünfte
Gibt es bei Ihren Versicherungsgesellschaften einen konkreten Mitarbeiter, der sich diesbezüglich um Sie kümmert?
- Ja, es gibt einen bestimmten Ansprechpartner
- Nein, es gibt aber mehrere Personen, die für Versicherungen zuständig sind
- Nein, ich werde in der Regel von unterschiedlichen Mitarbeitern beraten
Auswertung des Tests
Für Antworten mit 1. erhalten Sie jeweils 6 Punkte, für Antworten mit 2. jeweils 4 Punkte und für Antworten mit 3. jeweils 2 Punkte.
Zu Ihrem persönlichen Ergebnis:
- Bei einer Punktzahl von 30 bis einschließlich 36 Punkten gehören Sie offenbar zu jenen Personen, die sich selbst mit entsprechend professionellem Engagement um Ihre betrieblichen Versicherungen kümmern;
- Bei einer Punktzahl von 22 bis einschließlich 29 Punkten sind Sie zwar auch an diesem wichtigen Thema interessiert, allerdings könnten Sie Ihren betrieblichen Versicherungen eine größere Bedeutung beimessen;
- Bei einer Punktzahl von unter 22 Punkten ist es ratsam, darüber nachzudenken, wie und in welchem Umfang Sie sich regelmäßiger und vor allem intensiver mit Ihren betrieblichen Versicherungen beschäftigen.
Bei einer Gebäudeversicherung gegen Elementarschäden wie Überschwemmungen oder Erdbeben zeigt das von den deutschen Versicherern entwickelte System "Zürs" (Zonierungssystem für Überschwemmung, Rückstau und Starkregen), ob und in welchem Umfang die jeweilige Immobilie von Naturereignissen bzw. Umweltrisiken bedroht ist und somit zusätzlicher Versicherungsschutz sinnvoll ist. Auf diesem Weg lässt sich der diesbezügliche Versicherungsumfang ebenfalls optimieren.
Prämiennachlasse prüfen
Je nach Versicherer sind weitere Prämiennachlässe möglich, wenn an einer Immobilie oder Wohnung zusätzliche Sicherungsmaßnahmen vor allem gegen Einbrüche vorgenommen werden. Alarmanlagen, von denen der Versicherer rechtzeitig Kenntnis erhält, die gewissen Standards entsprechen und von Fachfirmen eingebaut werden, können zu einer Reduzierung der Prämien führen. Details zu den Voraussetzungen eventueller Prämienreduzierungen sollten naturgemäß frühzeitig geklärt werden.
Lohnenswert kann darüber hinaus eine Prüfung sein, ob derselbe Versicherer online mit kostengünstigeren Angeboten zu finden ist und worin eventuelle Unterschiede in Beratung und Leistung bestehen. Beim Vergleich unterschiedlicher Angebote sollte man Wert auf einen professionellen Notrufservice legen, der beispielsweise dafür Sorge trägt, bei einem Schadensfall schnellstmöglich einen Handwerker zu besorgen. Eigentlich selbstverständlich, aber dennoch oft unterschätzt wird die ebenfalls regelmäßige Überprüfung der Höhe der jeweiligen Versicherungssummen. Je nach Versicherung lässt sich gegen relativ geringe Prämienerhöhungen ein höherer Versicherungsschutz erzielt werden.
Die Versicherungsunternehmen sollten außerdem und ebenfalls regelmäßig angefragt werden, ob Änderungen sprich Verbesserungen in den jeweiligen Versicherungsbedingungen zu erwarten sind und ob diese Anpassungen zu Prämienreduzierungen führen. Ebenfalls als eine gewisse Form von Versicherung kann ein kontinuierlicher Vermögensaufbau angesehen werden. Geprüft werden sollte daher der rechtzeitige und regelmäßige Aufbau einer Liquiditätsreserve, die beispielsweise spätere Renovierungsmaßnahmen finanziell erleichtert.
Versicherungen "umdecken": Das sollten Sie beachten
Das "Umdecken" von Versicherungen, also der Kündigung und dem Neuabschluss von Versicherungsverträgen, kann vor allem dann sinnvoll sein, wenn Leistungsverbesserungen und Prämienvorteile zu erzielen sind. Beim Erreichen dieser Ziele können insbesondere Versicherungsmakler helfen, die in der Lage sind, für den Kunden maßgeschneiderte Verträge aus der Vielzahl der Angebote unterschiedlicher Gesellschaften anzubieten. Je nach Umfang der Verträge sollte durchaus eine Zweitmeinung eingeholt werden. Mehr oder weniger "blumige" Versprechen auf angeblich optimalen Versicherungsschutz wecken eher Skepsis und sind daher mit Vorsicht zu genießen. Seriöse Vermittler befassen sich intensiv mit den individuellen Voraussetzungen ihrer Mandanten und nehmen sich stets die erforderliche Zeit bis zur Entscheidungsfindung.