Zentralwäscherei Universitätsklinikum Heidelberg JENSEN-Waschstraße: Hygiene meets Nachhaltigkeit

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Das Universitätsklinikum Heidelberg gehört zu den größten und renommiertesten medizinischen Zentren in Deutschland. Jedes Jahr werden dort über 1,2 Millionen Menschen behandelt. Zwei neue Waschstraßen sorgen dafür, dass jederzeit hygienisch einwandfreie Wäsche zur Verfügung steht.

Waschstrasse Uniklinik Heidelberg Jensen Gruppenfoto
Optimale Abstimmung im Team der Zentralwäscherei. Geschäftsführung, Wäschereileitung und Projektmanagement (v.l.n.r.): Marco Runge, Pirmin Huber, Joachim Langer, Lars Luttermann und Rudolf Hofer. - © JENSEN

Heidelberg im Bundesland Baden-Württemberg ist bekannt für seine malerische Altstadt. Seine Schlossruine besuchen tagtäglich Menschen aus aller Welt. Sollte jemand krank werden oder einen Unfall haben, ist das Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) die erste Wahl. Als größter Arbeitgeber der Region mit knapp 15.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern versorgt das Universitätsklinikum Heidelberg über 85.000 vollstationäre Patientinnen und Patienten und über 1,16 Millionen ambulante Behandlungen in 2599 Betten.

Damit die Betten frisch bezogen, die OP-Wäsche sowie die Kittel hygienisch rein und Wischmops jederzeit einsatzbereit sind, hat sich die Zentralwäscherei des UKHD dazu entschlossen, in zwei neue JENSEN UniQ Waschstraßen zu investieren, um die täglich anfallende Wäschemenge von 17 Tonnen in zwei Schichten zu bearbeiten: Über 60.000 Teile werden täglich gewaschen.

Die Zentralwäscherei hat sich seit jeher konsequent den Bedürfnissen der Kliniken und Kunden angepasst. Dabei hat sich die Wäscherei immer mehr am Dienstleistungsmarkt orientiert und bereits im Jahr 1993, andere, nicht dem Universitätsklinikum zugehörige Krankenhäuser, mit textilen Dienstleistungen versorgt. Dies umfasst die textile Vollversorgung für Krankenhäuser, Berufskleidungs- und Wischmop-Service.

Umbau der Wäscherei:
Logistische Meisterleistung

Um die neuen Anlagen in die Wäscherei zu bringen, war logistische Höchstleistung gefragt. Ein großer Teil der Vorbereitungen war der Umbau des Wäschereigebäudes: Die Statik musste an die neuen Maschinen angepasst werden, auch dies floss in den Zeitplan mit ein. Marco Runge, Bereichsleitung Wäscheversorgung am UKHD, legte viel Wert auf eine akribische Vorbereitung: "Wir hatten mit dem Hersteller, allen Gewerken und Zulieferern einmal pro Woche einen Jour fixe – besser vorbereiten und begleiten kann man so ein Projekt nicht", sagt er. Projektleiter Michael Fliegner und Lars Luttermann standen regelmäßig mit Marco Runge und Joachim Langer aus der Wäscherei in Kontakt, um die Arbeiten und die Prozesse optimal abzustimmen.

"Was bei diesem großen Projekt auch besonders ist, dass wir die Waschlinien tauschen mussten, ohne die Versorgungssicherheit der Klinik zu beeinträchtigen", berichtet Rudolf Hofer, Regional Sales Manager. Während des Austauschs hat eine alte Maschine 24/7 für 5 Wochen den kompletten Waschprozess übernommen. "Wir haben gehofft, dass sie das durchhält. Wäre es zu Problemen gekommen, hätte unser eigenes Personal auf eine Partnerwäscherei zurückgreifen können, so dass wir immer hygienisch einwandfreie Wäsche für unser Universitätsklinikum hätten liefern können," berichtet Runge.

Waschstrasse Uniklinik Heidelberg Jensen
Die beiden neuen Waschstraßen waschen 60.000 Wäschestücke täglich. - © JENSEN

Zwei Sattelzüge mit Polizeibegleitung sorgten für den Austransport der alten Anlagen. Kurze Zeit kamen die neuen JENSEN Maschinen an, im Abstand von drei Wochen. Die Installation und Inbetriebnahme erfolgte in zwei Schritten; als die erste Waschstraße lief, wurde die zweite installiert und in Betrieb genommen. Das Universitätsklinikum Heidelberg legt großen Wert auf Nachhaltigkeit und erhielt für dieses Projekt eine staatliche Förderung. "Der erste 12 Tonner als Elektro-LKW im gesamten Rhein-Main-Gebiet ist für uns unterwegs," berichtet Runge.

JENSEN-Waschstraße im Einsatz

Die neuen Waschstraßen sind Maschinen der neuesten Generation. Die beiden Linien bestehen aus einer Saugzugbeladung "VacuTrans", einer "UniQ 50-15 FlexRinse" und einer "UniQ 50-12 FlexRinse", zwei Pressen "ExQ 50 MD" und zwei Schüttlern "DT 60". Die "FlexWash"-Technologie der "UniQ" mit voller Postenintegrität biete Flexibilität und hervorragende Waschleistung. "Die Tunnelwascher haben dank der offenen Trommelkonstruktion ohne Schaufeln die kürzesten Transferzeiten in der Branche", so ein Firmensprecher.

Der komplette Posten wird dank der Archimedischen Wendel in nur vier Sekunden in die nächste Kammer transportiert. Bei den neuen Waschstraßen rechnet die Zentralwäscherei mit einem schnelleren Prozess, weniger Störzeiten und Fehlermeldungen, was sich in einer erhöhten Verfügbarkeit widerspiegelt. Das moderne Design der Maschine erfüllt höchste Sicherheits- und Hygieneanforderungen, was für das UKHD besonders wichtig ist. Gleichzeitig fällt nur äußerst wenig Wartungsaufwand an.

"FlexWash"-Technologie: Flexibilität und Leistung

Die Technologie "FlexRinse" sorgt für volle Postenintegrität in der gesamten Maschine und biete volle Prozesskontrolle bei jedem Posten. Der Transfer erfolgt nach Herstellerangaben dank offenem Trommeldesign bis zu 50 Prozent schneller als in herkömmlichen Taktwaschanlagen. Jeder Posten verbleibt in seinem eigenen Bad mit seiner eigenen individuell programmierten Waschmittelmenge, Prozesswasser-Temperatur, Badstand und anderen Parametern. Das Waschen in den Vorwasch- und Hauptwaschbereichen erfolgt in stehenden Bädern (Badwechselverfahren). Auch die Spülzone ist in komplett getrennte Bäder unterteilt. So kommt auch ein Badwechselverfahren beim Spülen zum Einsatz. Die "UniQ" ist somit für die Bearbeitung von verschiedenen Wäschearten geeignet und maximal flexibel einsetzbar.

Waschstrasse Uniklinik Heidelberg Jensen Beladetrichter
Blick ins Herz des Tunnelwaschers: Archimedische Wendel direkt am Beladetrichter. - © JENSEN

Effiziente Wäscheaufteilung

"Die erste Waschstraße wird hauptsächlich OP-Wäsche, Handtücher und Bettwäsche bearbeiten, auf der zweiten laufen dann die Wischmops, Schmutzfangmatten und ähnliche Ware," berichtet Runge. Die Tunnelwascher werden über gasbeheizte Durchlauferhitzer beheizt und sind dadurch besonders energieeffizient. Der angestrebte Verbrauch im Mischbetrieb beträgt 4,5 l Wasser/kg Wäsche (0,041 kWh Strom/kg Wäsche, 0,15 kWh Gas/kg Wäsche für den Betrieb des gasbeheizten Durchlauferhitzers).

"Energie ist bei uns ein Riesenthema. Das sind sehr gute Werte für Krankenhauswäsche", weiß Marco Runge aus seiner langjährigen Erfahrung als Wäschereileiter. Die neuen Entwässerungspressen "ExQ" stellen höchste Produktivität und beste Entwässerungsleistung durch beschleunigte Prozessschritte sicher. Das Mitteldruckmodell entwässert die Wäsche jetzt mit einem Druck von 40 bar. Das bedeutet eine zusätzliche Steigerung der Entwässerungsleistung um 10 Prozent und eine weitere Verbesserung bei den Restfeuchtewerten.

Optimaler Produktionsfluss

Das Vakuumtransportsystem "VacuTrans" ist ein weiteres Puzzleteil in der Gesamtautomation und belädt die beiden neuen Waschstraßen. Es beschleunigt den Produktionsfluss zwischen den Maschinen und erhöht somit die Produktivität bei gleichzeitiger optimaler Raumnutzung. "Wenn ich davon ausgehe, dass eine Waschstraße bis zu 30 Jahre in Betrieb ist, bin ich bei der nächsten bereits in Rente," schmunzelt Wäschereileiter Marco Runge. "Und jetzt freue ich mich mit meinem Team, dass wir mit den neuen Waschstraßen wesentlich schneller und effizienter hygienisch einwandfreie Wäsche liefern können."