Technologie Mewa investiert in KI-basierte Körpervermessung

Der Textildienstleister wächst weiter: Mewa hat sich die Mehrheitsanteile an dem Start-up Esenca Digital Workwear S.R.L. aus Rumänien gesichert. Dieses ist auf die Entwicklung von KI-gestützten Scanning-Verfahren spezialisiert. Doch wie funktioniert das digitale Messverfahren?

Unkomplizierte Anprobe: Mewa investiert in eine App-gesteuerte Ermittlung von Bekleidungsgrößen.
Unkomplizierte Anprobe: Mewa investiert in eine App-gesteuerte Ermittlung von Bekleidungsgrößen. - © Mewa/Esenca

Durch die Mehrheitsbeteiligung an Esenca erweitert der Textildienstleister sein Portfolio und gewinnt einen Partner im Bereich des digitalen Kundenservice. Das Start-up ist auf die Entwicklung von KI-gestützten Scanning-Verfahren zur App-gesteuerten Ermittlung von Bekleidungsgrößen spezialisiert.

Die KI-basierte Technologie ermöglicht es laut Mewa selbst sowie seinen Kunden und Partnern, bei der Auswahl von Arbeits-, Berufs- und Sicherheitskleidung sowie Arbeitsschutzartikeln ein komfortables App-gesteuertes Körpermessverfahren für eine optimale Größenempfehlung zu nutzen. Manuelle Maßabnahmen und Größenvermessungen vor Ort könnten damit in naher Zukunft flexibler und effizienter gestaltet werden.

Einfachere Serviceabläufe mit KI

"Unser Ziel ist es, kundenzentrierte Prozesse und Serviceabläufe mit den Möglichkeiten künstlicher Intelligenz noch einfacher und anwendungsfreundlicher für die Trägerinnen und Träger von Mewa-Kleidung zu machen", erklärt Bernhard Niklewitz, Vorstandsvorsitzender (CEO) bei Mewa. "Mit Esenca haben wir einen Partner gefunden, der sowohl im Bereich der KI als auch in der Textilbranche über herausragende Expertise verfügt. Das hat uns zu dieser Beteiligung bewogen."

So funktioniert die KI-Körpervermessung

Das digitale Verfahren kann mit dem Smartphone oder Notebook durchgeführt werden. Notwendig sind Angaben zu Körpergröße und Geschlecht sowie zwei Ganzkörperaufnahmen per Handykamera – jeweils von vorn und der Seite. Anhand der Bilder berechnet eine künstliche Intelligenz die präzisen Körpermaße und überträgt sie in die Größenraster der Mewa-Kollektionen. Die Fotos müssen dabei nicht gespeichert werden, sondern dienen nur der Identifikation der Messpunkte. Die standardisierte Vermessung mit mehr als 100 Messpunkten ist auf 0,5 Zentimeter genau. Innerhalb von 30 Sekunden erhalten User eine für die jeweilige Kollektion passgenaue Größenempfehlung.

Philipp Lehmkuhl, Geschäftsführer von Esenca: "Der richtige Sitz ist bei Arbeits- und Schutzkleidung ein wichtiger Faktor – für das Tragegefühl und für eine umfassende Sicherheit. Wir arbeiten daran, dass die dafür notwendige Körpervermessung eine Sache von wenigen Sekunden ist." Die Scanning-Technologie von Esenca soll ab diesem Jahr sukzessive in die digitalen Kundensysteme integriert werden.