Meyer GmbH & Co. KG, Bad Iburg Bestens qualifiziert für die Branche

Zugehörige Themenseiten:
Textilhygiene in der Altenpflege

Als Mechatroniker und mit einem Bachelor-Abschluss in BWL brachte Eike Börs bereits ideale Voraussetzungen für seine Führungsposition im Textilservice mit. Er wollte jedoch mehr erreichen: mehr Fachwissen und Akzeptanz. Mit dem Meistertitel sei er nun optimal aufgestellt, um den Familienbetrieb Textilpflege Meyer in Bad Iburg in die Zukunft zu führen.

Textilreinigermeister Eike Börs ist seit 2020 Mitglied der Geschäftsleitung der Meyer GmbH & Co. KG
Textilreinigermeister Eike Börs ist seit 2020 Mitglied der Geschäftsleitung der Meyer GmbH & Co. KG - © Meyer

Seit 2020 ist Eike Börs Mitglied der Geschäftsleitung. Er betreut in erster Linie die Großkunden der Meyer GmbH & Co. KG, die sich auf die Bearbeitung von Bewohnerwäsche spezialisiert hat. Mit Erfolg, wie er betont. "Wir machen 90 Prozent unseres Umsatzes mit der Versorgung von Alten- und Pflegeheimen oder ambulanten Pflegediensten. Nur noch etwa 10 Prozent unseres Auftragsvolumens kommen aus der Hotellerie und anderen Branchen."

Ja, er sei stolz darauf, den Familienbetrieb in die Zukunft führen zu können, sagt er in unserem Gespräch. Schon als Kind habe er Wäschereiluft geschnuppert und beobachtete, wie seine Eltern Brigitte Köppen-Börs und Carsten Börs den Betrieb in dritter Generation erfolgreich führen: mit großer Wertschätzung für ihre Mitarbeitenden und deren Leistungen. Hinter der Marke "Meyer Textile Dienstleistungen" stehe heute ein 120-köpfiges Team aus langjährigen und qualifizierten Mitarbeitenden.

Anpacken und Vielseitigkeit: Geprägt von familiärer Arbeitsethik

"Ohne deren Tatkraft und Loyalität wäre die kontinuierliche Weiterentwicklung unseres Unternehmens gar nicht möglich geworden", so Eike Börs. Begeistert sei er auch von seiner Großmutter Gisela Köppen, die im Alter von 84 Jahren immer noch in der Textilreinigung mitarbeite, in einem klassischen Ladenbetrieb am Unternehmensstandort. "Hier pflegen wir nach wie vor unser Privatkundengeschäft und bieten nahezu alle Dienstleistungen der Textilreinigung an, inklusive Mangelservice. Was wir nicht selbst bearbeiten können, die Teppichreinigung zum Beispiel, geben wir an Partnerbetriebe ab." Dass die Oma durch die Arbeit so jung geblieben sei, inspiriere ihn.

Die Bereitschaft anzupacken und sich vor schmutziger Wäsche nicht zu scheuen, habe man ihm wohl in die Wiege gelegt. Außerdem könne er nicht den ganzen Tag auf dem Bürostuhl sitzen, daher springe er bei Bedarf gern ein, ob in der Produktion, als Fahrer oder um Maschinen zu warten oder zu reparieren. Vermutlich hätten seine technikbasierte Ausbildung zum Mechatroniker und das BWL-Studium gereicht, um früher oder später die Unternehmensnachfolge anzutreten.

Meisterausbildung als Bereicherung

Er habe sich jedoch vor allem fachlich qualifizieren und fortbilden wollen. Also belegte Eike Börs einen DTV-Meisterkurs in Frankfurt, nicht zuletzt als vertrauensbildende Maßnahme für die Zusammenarbeit mit Kunden und Mitarbeitenden. Die Meisterausbildung sei auf vielen Ebenen eine Bereicherung gewesen. "Im Meisterkurs habe ich nicht nur von den großartigen Dozenten gelernt, sondern auch durch den Austausch mit Kolleginnen und Kollegen. Von den persönlichen Kontakten und dem Netzwerk profitiere ich langfristig. Ich weiß jetzt, an welche Experten ich mich wenden kann, wenn ich eine Fachfrage habe."

Seit Ende 2023 trägt Eike Börs den Meistertitel. "Ich habe damit tiefes Fachwissen erlangt, das meine Kompetenz als Führungskraft im Textilservice stärkt. Und ich erlebe täglich, dass ich als Meister eine höhere Akzeptanz bei unseren Geschäftspartnern habe. Das hilft mir insbesondere in Reklamationsgesprächen, wenn mein Gegenüber merkt, dass ich mich in der Materie auskenne oder weiß, wie und wo Fehler entstehen können." Er sei keineswegs der einzige Meister im Betrieb, betont Eike Börs in seiner freundlichen und zurückhaltenden Art. "Wir haben ein sehr qualifiziertes Team, mit fünf Gesellen und vier angestellten Meistern, die ihr Fachwissen und ihre Erfahrungen einbringen."

Textilpflege Meyer: Von der Haushalswäscherei zum Spezialist

Ihm sei es jedoch wichtig gewesen, sich als Teil der Geschäftsleitung ebenfalls fachlich zu qualifizieren. Mit seinem Vorwissen plus Meisterbrief in der Tasche sei er nun optimal aufgestellt, um einen Textilservicebetrieb zu führen und die Familientradition fortzuführen, für die seine Urgroßmutter den Grundstein legte: Es ist Elisabeth Meyer, die im Jahr 1949 eine Haushaltswäscherei in der Großen Straße 2 in Bad Iburg gründet.

Das Geschäft floriert, sodass ihre Tochter Gisela Meyer, später Köppen, 1955 einsteigt. Zehn Jahre später tritt auch Herbert Meyer, der Sohn der Gründerin, in die familiären Fußstapfen. Um die Basis für weiteres Wachstum zu schaffen, wird der Standort der Wäscherei 1969 an die Münsterstraße 37 in Bad Iburg verlegt. Ein geräumiger Neubau ermöglicht den geplanten Ausbau des Objektgeschäfts. Im Zuge der Modernisierung wird in Maschinentechnik für die Chemischreinigung investiert, um das Leistungsspektrum zu erweitern.

1973 verstirbt Mitinhaber Herbert Meyer und Horst Köppen, der Ehemann von Gisela Köppen, steigt in das Unternehmen ein. Gemeinsam setzt das Paar den Expansionskurs fort, modernisiert und erlangt 1982 das Gütezeichen "Sachgemäße Wäschepflege" nach RAL 992, um zertifizierte Wäschereileistungen anbieten zu können. Als Spezialist für Bewohnerwäsche aus Pflegeeinrichtungen führt die Meyer GmbH & Co. KG seit 2011 das Gütezeichen nach RAL 992/4. Es stellt auch in diesem Textilservice-Segment die Qualitätsleistungen des Betriebes unter Beweis, der seit 2003 nach DIN ISO9001:2015 zertifiziert ist.

  • Bild 1 von 2
    Im komplett modernisierten Altbau der Textilpflege Meyer in Bad Iburg wird die gesamte Bewohnerwäsche aus Senioren- und Pflegeeinrichtungen bearbeitet.
    © Meyer
    Im komplett modernisierten Altbau der Textilpflege Meyer in Bad Iburg wird die gesamte Bewohnerwäsche aus Senioren- und Pflegeeinrichtungen bearbeitet.
  • Bild 2 von 2
    Die im Jahr 2015 errichtete Halle ist mittlerweile auf eine Produktionsfläche von 4.100 m² gewachsen.
    © Meyer
    Die im Jahr 2015 errichtete Halle ist mittlerweile auf eine Produktionsfläche von 4.100 m² gewachsen.

Zentralisierung garantiert Kundennähe

Mit dem Ausscheiden der Gründerin im Jahr 1989 wird das Unternehmen von Gisela und Horst Köppen weitergeführt. Im selben Jahr steigt ihre Tochter Brigitte Köppen in das Familienunternehmen ein und im Jahr 1994 ihr Lebenspartner Carsten Börs. Als Horst Köppen im Jahr 1999 verstirbt, übergibt Gisela Köppen die Geschäftsleitung an ihre Tochter Brigitte Köppen-Börs und deren Ehemann Carsten Börs. Was auch sie in dritter Generation konsequent weiterführen, ist die Zentralisierung an einem Standort, um für ihre Kunden und Mitarbeitenden nahbar und erreichbar zu sein.

Das Erfolgsgeheimnis der Textilpflege Meyer

"Dass wir seit mehr als 70 Jahren erfolgreich sind, liegt unter anderem daran, dass wir stets darauf geachtet haben, den direkten Kundenkontakt nicht zu verlieren. Daher verzichten wir bis heute auf aufwendige, dezentrale Vertriebsstrukturen und steuern alle Prozesse von unserem Produktionsort in Bad Iburg", erklärt Eike Börs. "Außerdem sind wir niemals sprunghaft gewachsen. Stattdessen haben wir zur richtigen Zeit die nötigen Investitionen getätigt, zuletzt im Jahr 2020 in die Automatisierung unserer Produktion für die Bewohnerwäsche, in vollautomatische Sortiertechnik."

Den wachsenden Bedarf im Segment Bewohnertextilien erkannte die Firmenleitung bereits im Jahr 1985. Sie richtet sich gezielt auf die Spezialisierung ein, durch den Bau einer 1.800 m2 große Halle in 2015, in die am Ende der Bauphase die gesamte Produktion verlegt wird. Dar-
auf folgt die Sanierung und Ausstattung des alten Betriebsgebäudes, technisch und logistisch exakt auf die Bearbeitung von Bewohnerwäsche aus Senioren- und Pflegeeinrichtungen zugeschnitten. So kann im Juni 2016 ein völlig neu strukturierter Gesamtbetrieb eröffnet werden, der seither auf dem aktuellen Stand der Technik gehalten wird und mittlerweile auf eine Produktionsfläche von 4.100 m² gewachsen ist.

Gesundes Wachstum mit Inklusion

Eine der wichtigsten Erfahrungen, die Eike Börs aus der Familienchronik mitnimmt, ist die Erkenntnis, das gesundes Wachstum seine Zeit braucht. "In mehr als 70 Jahren haben wir langsam, aber vorausschauend expandiert und investiert, stets unseren Möglichkeiten entsprechend, um Arbeits- und Ausbildungsplätze zu sichern. So wurde eine solide Grundlage geschaffen, um den Betrieb auch in vierter Generation mit Aussicht auf Erfolg weiterzuführen, auf der Basis einer menschlich orientierten Wertehaltung."

Dieses Anliegen unterstreiche "Meyer Textile Dienstleistungen" auch als Inklusionsbetrieb im Textilservice, übrigens auf Initiative seiner Mutter. "Das heißt, wir bieten zehn Menschen mit Behinderungen und kognitiven Einschränkungen einen Arbeitsplatz auf dem ersten Arbeitsmarkt und zwei Mitarbeitenden der Heilpädagogischen Hilfe Osnabrück einen Außenarbeitsplatz. Wir sorgen für adäquate Arbeits- und Rahmenbedingungen und vertrauen auf eine Win-Win-Situation, indem wir die individuellen Ressourcen unserer Mitarbeitenden respektieren und zielführend einsetzen. So wie wir es seit Generationen machen", sagt der 28-jährige Jungmeister, der gern die Ärmel hochkrempelt und auf Augenhöhe arbeitet.