Trainer und Team Was haben Nagelsmann, Tuchel und Textilreiniger gemeinsam?

Ganz klar: den Job. Das zumindest sagt David Griggs, Leiter des Geschäftsbereichs Gesundheitswesen von Superior Linnen Service in Oklahoma, USA. Doch wie kommt er darauf?

Was haben Trainer und Textilreiniger gemeinsam? Den Job, denn beide müssen Teams coachen.
Was haben Trainer und Textilreiniger gemeinsam? Den Job, denn beide müssen Teams coachen. - © Unique Creations – stock.adobe.com

Als Fußballfan verbringt er viel Zeit im Stadion. Er verfolgt nicht nur das Spielfeld, sondern beobachtet mit Argusaugen den Spielfeldrand und die Trainer. Genau dort, so schreibt er in einer Kolumne in der American Laundry News, erkennt man die Qualität eines Teams. Bei erfolgreichen Mannschaften kennt jeder Spieler, jeder Betreuer seinen Platz und weiß, was zu tun ist – egal, was auf dem Spielfeld zu tun ist, es herrscht kein Chaos.

Spieler und Mitarbeiter coachen

An dieser Stelle zieht Griggs Parallelen zum Textilreinigerberuf: Kaum ein Spiel und kaum ein Tag in der Wäscherei enden so, wie sie geplant waren. Wird ein guter Spieler der Mannschaft verletzt, wirft das den Spielplan um. Erkrankt ein guter Mitarbeiter oder verlässt gar das Unternehmen, kann das den gesamten Prozess verändern. Statt zwei Mitarbeiter, die die Mangel bestücken, braucht es dann vielleicht drei.

Kassiert eine Fußballmannschaft einen Elfmeter, muss der Trainer agieren, um die Mannschaft zurück auf Erfolgskurs zu führen. Fällt eine Waschmaschine aus, sinkt der Durchsatz und der Textilreiniger muss reagieren, um die Wäscheberge zu bewältigen. Gute Trainer oder gute Führungskräfte wissen, mit solchen Problemen umzugehen. Sie reden nicht nur davon, was sie tun wollen, sondern entwickeln eine Strategie, um das Ziel zu erreichen. Schlechte Trainer beschweren sich über die Spieler: zu groß, zu klein, nicht schnell genug. Was sie dabei vergessen: Ihre Aufgabe besteht darin, die Spieler zu fördern. Dazu gibt es zwei Wege: Man passt die Strategie an die Spieler an oder man trainiert sie so, dass sie sich den Erwartungen entsprechend entwickeln.

Was Textilreiniger von guten Trainern lernen: Strategie anpassen, nicht die Spieler

Ähnliches erlebt Griggs in Textilservicebetrieben. Sie lehnen Bewerber ab, weil sie nicht genug Erfahrung hätten, nicht wüssten, wie man Maschinen instandhält, oder schon zu oft den Job wechselten. "Jeder Vorgesetzte hat eine Vorstellung von dem Mitarbeiter, den er sucht, aber selten kommt jemand zur Tür herein, der genau das erfüllt." Für Griggs gibt es inzwischen nur zwei Hauptregeln: "Der Mitarbeiter muss jeden Tag erscheinen und darf mich nicht anlügen." Sind beide Punkte erfüllt, findet Griggs für den Mitarbeitenden eine Aufgabe, die dem Unternehmen hilft.

"Ich arbeite jeden Tag mit Leuten zusammen, die in unserem Unternehmen die absoluten Stars sind. Nur sehr wenige von ihnen arbeiten in der Position, für die wir sie eingestellt haben. Und jeder von ihnen hatte irgendwann einmal einen Vorgesetzten, der der Meinung war, dass sie es nicht schaffen würden und wir uns von ihnen trennen sollten." Sein Fazit: Wer ein Spiel verbessern will, braucht einen guten Trainer – egal in welcher Branche oder Sportart.